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Bildergalerie wird
noch ergänzt
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Allgäuer Hauptkamm
Teil I vom 4. - 10. 9. 1998
anspruchsvolle Hüttentour von Oberjoch bis zur Kemptner
Hütte |
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1. Oberjoch - lseler -
Bschießer - Ponten - WilIersalpe ( 4 Stunden)
2. Willersalpe -
Schrecksee - Landsberger Hütte ( 5 Stunden)
3. Landsberger Hütte -
Schrecksee - Prinz-Luitpold-Hs. ( 6 Stunden)
4a. Prinz-Luitpold-Haus -
Edmund-Probst-Haus ( 5 Stunden)
4b. Prinz-Luitpold-Haus -
Kemptner Hütte ( 9 Stunden)
5. Verschiedene
Abstiegsmöglichkeiten
Nach einigen
Terminänderungswünschen, einer Ausladung wegen
unzureichender Kondition, mehreren späten Absagen bis zum
Vorabend der Tour sind wir nur zu dritt aufgebrochen:
schade für die schöne Wanderwoche! Allerdings hatten wir
unsere Plage mit dem Wetter. Föhn und Dauerregen
wechselten sich täglich ab, so dass einige Improvisation
gefordert war.
1. Tag: Gestartet
sind wir bei weiß-blauem Himmel in Oberjoch, zunächst
mit dem Sessellift zur lseler-Bergstation (1630 m), auf
leichtem Touristenweg zum aussichtsreichen Gipfel (1876 m)
mit Rundblick auf die Allgäuer und Tannheimer Berge und
Täler. Mit einigem auf und ab über den Bschießer (1999
m), den Ponten (2045 m) und über das Zirleseck hinunter
zur Willersalpe (1456m) einer
kaum zu vermeidenden, einfachen Unterkunft für
Hartgesottene mit großer Leidensfähigkeit und robusten
Mägen. Dem Elendsalkoholismus haben wir uns hingegeben
und so ist es noch richtig fröhlich geworden, nur bei der
Rechnung wurde uns wieder ganz elend.
Anmerkung: Jetzt neuer Senner. Verhältnisse weiterhin
einfach, aber wenigstens freundlich.
2. Tag:
Dauerregen! Beinahe wären wir ins Tal geflüchtet, haben
es dann aber doch gewagt, den Weiterweg zur Landsberger
Hütte anzutreten. Zunächst 600 m bergauf zum
Geißeckjoch. Den unschwierigen Aussichtsberg Geißeck
(2212 m) haben wir uns geschenkt, weil sich der Gipfel
gerade einhüllte. Trotz des gräßlichen Wetters hatten
wir eine relativ gute Sicht und konnten durch die
Ortskenntnis von Hartmut die weitere Streckenführung
über und um die Berge herum in etwa überblicken, tief
unter uns der Vilsalpsee. Auf annähernd gleichbleibender
Höhe zwischen 1800 m - 2000 m ging es weiter um Rauh- und
Kugelhorn herum, am hochgelegenen Schrecksee (1813 m)
vorbei, über den Kirchendachsattel mit neuem Seeblick zum
Alplsee zum Tagesziel, der wunderschön gelegenen, von
zwei weiteren Seen ‚ der Lache und dem Traualpsee
eingerahmten Landsberger Hütte (1810 m, komfortable
Kabinenduschen). Das waren fünf (!) Bergseen an einem
Tag, also Wasser von oben und von unten, fast maritim. Die
Hütte füllte sich immer mehr. Es war Wochenende und
schönes Wetter angesagt.
3. Tag:
Das schöne Wetter ließ auf sich warten. Es regnete immer
noch und so warteten wir so lange auf die verheißene
Wetterbesserung, bis gegen drei Uhr der Himmel
endlich aufriß. Die vielen Gäste waren längst talwärts
geflüchtet und für eine große Tour war es zu spät. So
begnügten wir uns mit einem Spaziergang zum Hausberg, der
Schochenspitze (2069 m), einem der typischen Grasberge mit
grünem Hang auf der Südseite und schroffem Abbruch im
Norden, geologisch handelt es sich um übergeschlagene
Faltungswellen.
4. Tag:
Bei herrlichem Föhnwetter ging es auf unserem Anmarschweg
eine Stunde zurück und dann auf dem Saalfelder Höhenweg
zur Gegenseite des Schrecksees zur Lahner
Scharte (1988 m), einem idealen Aussichts- und Lagerplatz,
an dem man leicht vorbeiläuft. Dank des Föhnwetters
hatten wir Aussicht bis zur Erdkrümmung, die leicht
verschneite Zugspitze zum Greifen nahe. An dem gerade
überstandenen Regentag sind dort zwei Wanderer einer
DAV-Gruppe auf dem Höllentalklettersteig an Erschöpfung
gestorben; die gleiche Tour, die die Gruppe um Holger Rech
im Juli erfolgreich gemeistert hat (abzurufen unter der
Seite "Wetterstein"). Nach
fünf Gehstunden in nahezu gleichbleibender Höhe um 2000
m trennten wir uns dann eine Stunde vor dem
PrinzLuitpold-Haus (1846 m). Norbert ging mit Rücksicht
auf seine Orthopädie direkt zur Hütte.
Wegen der frühen Zeit gönnten sich Peter und Hartmut
noch eine Zugabe von weiteren fünf Stunden und 2 x 900 m
durch das Fuchskar, über die Balkenscharte und den Kalten
Winkel auf den Hoehvogel (2591 m), der bereits die ganze
Strecke vor uns lag und unsere Begehrlichkeit weckte.
Viel Geröll gab es. Die
Schlüsselstelle, das steile Dauerschneefeld des Kalten
Winkels war seit Menschengedenken erstmals restlos
weggeschmolzen, was den Anstieg aber kaum erleichterte.
Aus der Schneezeit hing noch ein ewig langes Kletterseil
als Aufstiegshilfe im Hang, wegen der Länge so elastisch
wie eine Gummischnur, aber doch nützlich. Inzwischen
war es wieder leicht ein- getrübt, und es fielen einzelne
Tropfen. Aber 350 m unter dem Gipfel aufzugeben, brachten
wir nicht fertig. So
unbezwingbar der Hochvogel aussieht, ist er dennoch
relativ leicht zu ersteigen. Dank horizontaler Schichtung
kommt man fast wie auf einer Treppe hinauf, wenn auch mit
kleinen Turneinlagen. Viel Rundblick bot der Gipfel nicht,
alles war grau geworden, aber wir waren nicht eingenebelt.
Für Peter war die Besteigung ein riesiges
Erfolgserlebnis, für Hartmut nach drei Besteigungen schon
Gewohnheit. Ein eiliges Gipfelfoto und sofort im leichten
Regen 900 m hinab zum Prinz-Luitpold-Haus.
5. Tag: Dauerregen,
wenn auch langsam nachlassend. Der vorgesehene sehr lange
Weiterweg zur Kemptener Hütte hätte vor
allem wegen der
Wolken keinen Sinn gemacht. Also Abstieg ins Tal zum
Giebelhaus und mit dem Bus nach Schöllang zum Gästehaus
Socher, einem Geheimtip von Hartmut.
6. Tag: Gewalttour
zur Kemptener Hütte bei schönstem Wetter (2000 m
Aufstieg, 800 m Abstieg, 9 Stunden). Langer Anmarsch durch
das Oytal zur Käseralpe, dann weiter aufwärts zur nicht
bewirtschafteten Wildenfeldhütte, vorbei am Eissee und
auf grünem Grat endlos hinauf zum Rauheck (2384 m).
Fantastische Aussichten boten sich von der Zugspitze bis
zum Säntis, vom Bodensee bis zu den verschneiten Ötztaler
Bergen und direkt vor uns die wilde Hornbachkette mit dem
Krottenkopf, der supersteile Grasberg Höfats, Kratzer und
Mädelegabel und etwas weiter Hochvogel, Nebelhorn und
Daumen. Wir wären am liebsten angewachsen. Mit kleinen
Höhendifferenzen von 100 m -
150 m zunächst weiter auf grünem Grat, dann durch das
Schotterfeld der Krottenspitzen mitten durch eine Herde
von vielleicht 50 (!) fast handzahmen Steinböcken zum
Fürschießersattel mit erstem Blick auf die Kemptener
Hütte (1862 m). So nah die Hütte lag, war aber noch ein
Talschluß zu umlaufen. Beglückt und rechtschaffen müde
kamen wir an.
7. Tag: Abstieg
durch den Sperrbachtobel und das liebliche Trettachtal
(Spielmannsau) nach Oberstdorf. An der Alpe Oberau
machten wir im Anblick der Berge lange, gemütliche,
zufriedene Rast. Dann zog es uns zum freundlichen
Gästehaus Socher, wo wir im Garten beim eigens für uns
bereiteten Vesper lange verweilten. Auf der Rückfahrt gab
es dann wieder Regen!
Teilnehmer:
Peter Heinrichs, Norbert Lehr, Leitung: Hartmut Rencker
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Allgäuer Hauptkamm / Hornbachkette
Teil II vom 7.-14.9.2002
anspruchsvolle Hüttentour von Birgsau bis Hinterstein |
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Strecke:
Oberstdorf - Bus bis Birgsau - Waltenberger Haus
- Heilbronner Weg - Mädelegabel - Kemptner Hütte
- Muttlerkopf - Krottemkopf - Hermann-von-Barth-Hütte
- Faule Wand - Hinterhornbach - Schlechtwettertag
- Bäumenheimerweg - Hochvogel - Prinz-Luitpold-Haus
- Jubiläumsweg - Schrecksee - Willersalpe - Hinterstein
Probleme gab es wie
meistens nur im Vorfeld der Tour. Späte
Änderungswünsche bei der Anreise, eine Absage erst am
Vortage und erhebliche Verzögerungen bei der Bahnfahrt
infolge Gleisunterspülungen durch Unwetter führten dazu,
dass die in 3 Einheiten angereisten Teilnehmer sich nicht
wie vereinbart trafen. Am Ende lagen wir um 2:30 Stunden
auseinander, auf der Hütte haben wir uns dann trotz
Überfüllung gefunden. Großes Glück hatten wir mit dem
Wetter. Trotz eines Regentags war es möglich, das
Programm weitgehend planmäßig durchziehen, vor allem
konnten wir praktisch alle attraktiven Gipfelziele
erreichen.
1.Tag:
Nach reichlich verknoteter Anreise Weiterfahrt mit
dem Linienbus vom Bahnhof
Oberstdorf zu unserem Startpunkt Birgsau. Ab hier
auf Fahrweg bis zum Gasthof Einödsbach, einem beliebten
Ziel von Talwanderern. Bei leicht gewittriger Lage
weiterer Aufstieg zum kleinen, unterhalb des Bockkarkopfes
(Heilbronner Weg) gelegenen Waltenberger Haus (2084 m). Es
war Samstag und es herrschte drangvolle Enge. Dank
rechtzeitiger Anmeldung hatten wir halbwegs erträgliche
Lagerplätze, viele andere mussten sich zu zweit einen
Platz teilen. Anders als die letzte Mainzer DAV-Gruppe
wussten wir den vielleicht etwas eigenwilligen, sonst aber
sehr freundlichen und hilfsbereiten Hüttenwirt zu nehmen.
3,5 Stunden, 1130ñ
2.Tag:
Rechtzeitiges Aufbrechen war geboten, um der
vom Hüttenwirt und auch vom Radio angekündigten
Wetterverschlechterung zuvor zu kommen. Dann aber der
Schreck in der Morgenstunde. Wolfgangs neue Schuhe waren
weg und fanden sich auch nicht mehr. Da auch Ingrid
zurück blieb, machten wir uns dann mit frühem
Teilnehmerschwund und einiger Verspätung auf den Weg. Um
nicht zu früh unser Tagesziel Kemptner Hütte zu
erreichen, stiegen wir zunächst entgegen unserer
Zielrichtung über die Socktalscharte in den Heilbronner
Weg ein. Dieser Notabstieg aus dem Heilbronner Weg hält
zumindest abwärts einige Nöte bereit, besonders bei
Nässe, wir aber hatten es aufwärts leichter. Herrlich
war dann der Überstieg über den Bockkarkopf (2609 m) bis
zur Bockkarscharte, dem Ende des Herzstücks des
Heilbronner Weges. Es gab Panoramasicht bis zur
Erdkrümmung. Der komfortable Weiterweg führte uns zum
Dauerschneefeld "Schwarzmilzferner", dessen
früher ganzjährig blütenweiß gewesene Oberfläche
jetzt mehr an einen ausgeleerten Kohlenkasten erinnert.
Frohes Winken erwartete uns am Ende des Schneefeldes.
Wolfgang und Ingrid waren schon da. Durch einen Verzicht
auf den Bockkarkopf war der Zeitvorsprung möglich
geworden. Wir wollten Wolfgang zu seiner Meisterleistung
in Pantoffeln beglückwünschen, aber er hatte seine 2
Stunden verschwunden gebliebenen und dann wundersam
aufgetauchten Schuhe wieder. Offenbar hatte ein
Langschläfer diese mit ins Lager genommen. Obligatorisch
war der Anstieg (mit Handeinsatz) auf die Mädelegabel
(2645 m). Ein Genuss war dann der weitere Spazierweg zur
Kemptner Hütte (1844m) mit Aussicht auf die Ziele des
nächsten Tages.
6 Stunden, 800ñ
1040ò
3.Tag:
Nach guter Nacht in Betten begrüßte uns
wieder ein freundlicher Tag. Auf dem Weiterweg zur
Hermann-von-Barth-Hütte teilte sich unsere Gruppe am
Zugang zum Muttlerkopf (2368 m), dem Hausberg der Kemptner
Hütte, für Eilige in 1,5 Stunden zu bewältigen. Nach
gerölligem Anstieg zur Krottenkopfscharte trafen wir uns
wieder, um gemeinsam ohne Gepäck zum Gipfel des
Krottenkopfs (2656 m) aufzusteigen. Auch hier war einiger
Handeinsatz nötig, mehrere hängige, aber raue Platten
mussten passiert werden, dank Trockenheit aber kein
Problem. Für alle war das eine Erstbegehung, sogar für
Hartmut, der endlich diese Lücke schließen konnte. Der
Weiterweg durch eine weitläufige Karlandschaft mit dem
reizvollen Hermannskarsee führte uns über einige
Geländerippen dann zur wunderschön unter den
Wolfebnerwänden gelegenen kleinen, urigen Hütte (2129 m)
mit einem Alleinunterhalter als Hüttenwirt. Der Abend
wurde uns durch seine gekonnte musikalische Darbietung
verkürzt. Erst jetzt war das Wetter umgekippt und in der
Nacht prasselte es.
6 Stunden, 1000ñ
715ò
Muttlerkopf zusätzlich
400ñò
4.Tag: Es
regnete. Die sehr lange Fortsetzung über den Enzensperger
Weg mit ausgesetzter Passage im Bereich der
Schwarzerscharte, über die Bretterspitze, die
Selbstversorgerhütte Kaufbeurer Haus und tief hinunter
nach Hinterhornbach musste dem Wetter geopfert werden.
Einfach nur abzusteigen und mit dem Taxi zum vorbestellten
Talquartier nach Hinterhornbach zu fahren, war unter
unserer Würde und so blieb als einzige Alternative der
kürzere Weg über die Schönegger Scharte (2257 m) und
die Faule Wand nach Hinterhornbach (1100 m), eine
fragwürdige Abkürzung, wie uns klar war. Immerhin war
nach Auskunft des Hüttenwirts der durch Windbruch und
Rutschungen fast unpassierbar gewesene Weg wieder
hergerichtet, aber bei Nässe wegen ausgesetzter erdiger
Abschnitte in steilen Grashängen und einem
felsig-glitschigen Steilabstieg in der Waldzone kein
Vergnügen. Von der Aussicht hatten wir nicht viel,
immerhin waren wir aber nicht in Wolken eingehüllt. Und
so kamen wir dann gut durchfeuchtet und mit einigen
Bodenanhaftungen unversehrt in unser Talquartier, dem
historischen Rigglerhof. In diesem Ferien-Bauernhof mit
seiner freundlichen Wirtin und einem Frühstück ohne Ende
fühlen wir uns so wohl, dass wir wegen des weiterhin
verhangenen Wetters uns leichten Herzens auf einen
Abhängetag einigten, um für die anstehende Überquerung
des Hochvogels auf Wetterbesserung zu warten.
4,5 Stunden, 250ñ
1300ò
5.Tag: Leichte Talwanderung
zur Petersbergalpe (1250 m). Ansonsten Wäsche
trocknen, Duschen und Essen. Im Tal hatten wir dann doch
noch 10% Teilnehmerschwund, nicht aus alpinen Gründen,
sondern der kühl-feuchte Abstieg am Vortag forderte
seinen Tribut in Gestalt einer Erkältung und zwang
Hermann zum Rückzug.
3 Stunden, 150ñò
6.Tag: Überschreitung des Hochvogels (2592 m) über
den Bäumenheimer Weg und die Kreuzspitze. Die erwartete
Wetterbesserung war eingetreten. Die ersten 1000
Höhenmeter ging es durch Wald und über Almflächen flott
aufwärts, dann folgte eine lange Querung des Rosskars
unterhalb des Gipfelaufbaus. Ziemlich steil und mit
eindrucksvollen Tiefblicken ging es dann 600 Höhenmeter
über die recht breite Schulterkante produktiv hinauf, oft
mit Einsatz beider Hände. Die horizontale Schichtung im
Sinne einer Maya-Stufenpyramide bot uns immer einen guten
Stand und gute Greifmöglichkeiten an den Turnstellen,
allerdings war Sorgfalt unerlässlich, um nicht zum
Gegenstand einer dort gar nicht seltenen Bergung zu
werden. Relativ viel Betrieb war in beiden Richtungen und
das waren keinesfalls alles Gämsen. Obwohl Brieses und
Hartmut diese Tour kannten, wunderten sich die
Streckenkundigen über den Anspruch. Offenbar verklärt
die Erinnerung. Nach genussvoller Gipfelrast mit
unendlichem Fernblick ging es den leichteren Normalweg
hinunter, durch die schweren Wochenrucksäcke im oberen,
grob-felsigen Bereich doch etwas ungelenk. Der weitere
Abstieg bescherte uns nochmals einen Aufschwung über ca.
100 Höhenmeter zur Kreuzspitze, einer felsigen, aber gut
gesicherten Wegevariante, weitaus angenehmer als über den
zu einer steilen Eisplatte mit Geröllrand verkommenen
Kalten Winkel. Glücklich über den Traumtag erreichten
wir das Prinz-Luitpold-Haus (1846 m).
6 Stunden, 1550ñ
800ò
7.Tag: Wegen
des ausgefallenen Tags mussten wir die Landsberger Hütte
mit anschließend vorgesehen gewesener Überquerung des
Gaishorns auslassen. Dennoch genügte eine geringfügige
Improvisation des Programms. Zunächst blieb alles im
Plan. Über den aussichtsreichen Jubiläumsweg, einem
überwiegend leicht zu gehenden Panoramaweg gelangten wir
zur Lahner Scharte, einem wunderschönen Lagerplatz über
dem Schrecksee, an dem die meisten Wanderer in Unkenntnis
vorbeilaufen. Hier mussten wir uns entscheiden, entweder
auf dem kurzen Wege direkt ins Tal nach Hinterstein (880
m) abzusteigen oder den längeren Weg über das Gaiseck
und die Willersalpe zu wählen. Die Eisbären Wolfgang und
Gerd wurden von der Bademöglichkeit im schneidend kühlen
Schrecksee übermächtig angezogen, so dass wir uns
aufteilten, die einen auf dem schnellsten Weg zum kühlen
Bade bzw. zur warmen Dusche und die noch nicht richtig
betriebswarmen Leichtgewichte Erika und Hartmut sowie
Markus machten sich auf die längere Tour über die
Willersalpe davon. Das war ein Nachschlag ohne Reue. Nach
Querung oberhalb des Schrecksees, vorbei am Kugelhorn, auf
die Gegenseite des Rauhhorns mit Tiefblick zum Vilsalpsee
und in die Tannheimer Berge, dann ein Abkürzer (alter
Weg) durch ein frisches Felssturzgebiet hinauf zum zum
Gaiseck und schließlich 600 m flott hinunter zur
Willersalpe (1459 m). Nach gemütlicher Buttermilchrast
ging es dann im Eilschritt hinunter nach Hinterstein. Hier
fanden die Unentwegten kurz vor dem Ziel einen auf einer
Bank ausruhenden Wanderer, unseren Bergfreund Christian,
der kaum eine halbe Stunde hatte warten müssen. In
unserem Quartier im Berggasthaus Grüner Hut war Vorturner
Hartmut traurig, dass unser so harmonisches Häuflein sich
ohne richtigen Abschied zerbröselt hatte. Um so größer
war die Freude, als die drei Verluste, die Neuallgäuer
Briese und Campingbusfahrer Gerd frisch gewaschen und neu
eingekleidet zum gemütlichen Ausklang erschienen.
6 Stunden über Schrecksee,
600ñ
1550ò
8 Stunden über Willersalpe, 950ñ
1900ò
8.Tag: Ausklang
für die vier verbliebenen Bahnfahrer. Spazierwanderung
mit vielen Panoramablicken über den von der Ausfahrt 2000
bekannten Bärenweg und einem Schlenker über den
Bergwachtweg und das Aussichtscafe Polite nach Hindelang.
Eine Abreise ohne Ausklang wäre zu schmerzhaft gewesen.
So zogen sich die Letzten auf Raten zurück und ließen am
Busbahnhof Hindelang einen sekundengenau erreichten Bus
zur Bahnstation Sonthofen wegfahren, um noch eine Stunde
bleiben zu können. Die Rückfahrt ging dann ohne Knoten
pünktlich nach Mainz, leider mit einem ungenutzten Platz
auf unserer Sammelkarte.
3,5 Stunden,
470ñ
560ò
Der
angenehmen, improvisationsbereiten, naturverbundenen und
leistungsfähigen Gruppe sei gedankt, auch wenn keiner den
Bericht schreiben wollte, denn wozu hat man bei
"Reiseleiter Hartmut" gebucht?
Nach
einer Pause von einem oder zwei Jahren wollen wir die
Allgäuumrundung fortsetzen. Gedacht ist an folgendes
Programm:
Riezlern
– Ifen – Schwarzwasserhütte – Ochsenhofer
Scharte – Stieralpe – Baad – Widdersteinhütte
– Widderstein – Lechleiten – Biberkopf
– Rappenseehütte – Heilbronner Weg mit Hohem
Licht – Kemptner Hütte – Fürschießersattel
– Düsseldorfer Weg – H.-v.-Barth-Hütte – Enzensperger
Weg – Bretterspitze – Hinterhornbach –
Hornbachjoch – Himmeleck – Laufbacheckweg – Edmund-Probst-Haus
– Gaisalphorn – Rubihorn – Reichenbach/Oberstdorf
Teilnehmer:
Hartmut Rencker als
Leiter, Ingrid und Wolfgang Briese, Erika Hänsel, Gerd
Himmelreich, Dr. Christian Klotz, Markus Kuttig, Dr.
Hermann Requadt
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Allgäuer Hauptkamm Teil III vom 11.-18.9.2004
anspruchsvolle Hüttentour mit vielen Schmankerln |
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Strecke:
Oberstdorf - Bus bis Baad -
Widderstein - Widdersteinhütte - Mindelheimer Hütte - Schrofenpass -
Lechleiten - Biberkopf - Rappenseehütte - Heilbronner Weg -
Mädelegabel - Kemptner Hütte - Schlechtwetterabstieg durch
Sperrbachtobel - Oberstdorf - Edmund-Probst-Haus - Koblat -
Engeratsgundsee - Hinterstein - Bus bis Giebelhaus - Himmeleck -
Laufbachereckweg - Edmund-Probst-Haus - Gaisfuß - Gaisalpsee - Gaisalpe
- Wallraffweg - Oberstdorf
Trotz mancher Probleme mit dem Wetter ist alles
ungewöhnlich glatt und pünktlich verlaufen, sogar die preiswerte
Bahnfahrt nach Oberstdorf und zurück für gerade einmal 29,92 €.
Leider dauert die Fahrt jetzt knapp 5 Stunden, seit Mainz zur
bahntechnischen Provinz degradiert wurde und ohne Umsteigen in Darmstadt
oder Mannheim nichts mehr geht. Trotz eingestreuter Regentage hatten wir
großes Glück mit dem Wetter und konnten das Programm mit einiger
Improvisation weitgehend planmäßig durchziehen, vor allem war es uns möglich,
fast alle geplanten Gipfelziele zu erreichen.
1.Tag: Nach
pünktlicher Ankunft Weiterfahrt mit dem Linienbus vom Bahnhof
Oberstdorf zu unserem Startpunkt Baad. Ab hier auf Panoramaweg
(nicht auf dem Fahrweg!) zunächst zur Bärgunthütte und dann am
Widderstein (2533 m) vorbei zur kleinen Widdersteinhütte (2010
m). Eine Wetterverschlechterung bahnte sich an und es war fraglich, ob
uns die Besteigung des Widdersteins am nächsten Morgen vergönnt sein
sollte. Die Zeit war für einen vorgezogenen Aufstieg recht knapp, so
dass nur Sabine und Gerd sich ohne Rucksäcke aufmachten. Die anderen
waren entweder früher schon einmal oben oder verzichteten leichten
Herzens, um rechtzeitig zur Hütte zu kommen. Die Nachzügler kamen dann
gerade noch mit der letzten Dämmerung an.
3 Stunden, 930ñ
160ò, zuzüglich Gipfel 2:00 Stunden 450ñò
2.Tag: Nachts
Gewitter und dann Dauerregen. Für den Rest der Gruppe musste der
Gipfel gestrichen werden. Unser Tagesziel Lechleiten war auf dem kürzesten
Weg in nur 3 Stunden zu erreichen. Deshalb warteten wir erst einmal die
Wetterentwicklung ab. Gegen 11:00 Uhr hellte es dann auf. Also
zeitgerechter Umweg über die Mindelheimer Hütte, die wir mit Blick auf
unser Ziel am nächsten Tage, den Biberkopf, auf aussichtsreichem Wege
in 3 Stunden erreichten, gerade mit dem Beginn der nächsten
Dauerdusche. Nach geruhsamer Stärkung mussten wir dann auf teilweise
glitschiger Spur im Regen und Nebel hinab in den Talgrund und dann über
den nur 150 m höher liegenden Schrofenpass weiter zum sehr
empfehlenswerten Holzgauer Haus nach Lechleiten (1539 m).
5 Stunden, 600ñ
1100ò
3.Tag:
Nach
guter Nacht im sehr geräumigen Komfortlager mit Fernblick und
Etagendusche begrüßte uns ein sonniger Tag. Der Aufstieg Richtung
Biberkopf (2599 m) war nach dem Regen etwas klebrig und wurde erst im
letzten Teil vor dem Gipfelanstieg stellenweise alpin mit ein paar
Sicherungen. Der eigentliche Gipfelaufschwung führte durch eine
kaminartige Rinne, teilweise mit Sicherungen, allenfalls Klettern 1.
Weniger gut war der Weiterweg zur Rappenseehütte. Eine wenig begangene
Spur querte in einigem Auf und Ab viele Schuttfelder, bis dann der erste
Blick hinunter auf die Rappenalpseen mit der Rappenseehütte
(2091 m) uns für alle Mühe entschädigte. Die Wirtin begrüßte den im
Allgäu wie ein bunter Hund bekannten Hartmut mit Namen.
7 Stunden mit Gipfel, 1300ñ
700ò
4.Tag: Das
Wetter blieb schön, aber eine Verschlechterung war gemeldet. Wir
beeilten uns, rechtzeitig wegzukommen, um wenigstens das Herzstück des
Heilbronner Weges bei guten Verhältnissen hinter uns zu bringen.
Deshalb schenkten wir uns den fast obligatorischen Abstecher zum völlig
problemlosen Hohen Licht (2651 m). So konnten wir trotz ausgiebiger Rast
auf dem aussichtsreichen Bockkarkopf (2609 m) ohne Eile unseren Weg
fortsetzen und hatten noch Zeit und Schwung, über grobes, mäßig
ausgesetztes Blockwerk (Klettern 1-2) auf die Mädelegabel (2645 m)
hinaufzuturnen. Ein herrlicher Rundumblick mit Aussicht auf die
geplanten Berge des nächsten Tages entschädigte die Mühe.
Eindrucksvoll war, der Trettachspitze aufs Haupt zu schauen. Auf
leichtem Weiterweg kamen wir dann mit den ersten Tropfen in der Kemptner
Hütte (1844 m) an. Bemerkenswert ist die weiter perfektionierte
Sicherung des gesamten Heilbronner Weges mit ca. 40 Seilabschnitten.
8 Stunden mit Mädelegabel, 920ñ
1150ò
5.Tag: Es
regnete sich über Nacht gründlich ein. Morgens war es total zugenebelt
und der Wetterbericht war noch schlechter. Eigentlich wollten wir in 5
Stunden über den wenig begangenen, unübersichtlichen Düsseldorfer Weg
zur Hermann-von-Barth-Hütte und am nächsten Tag über den
anstrengenden Enzensperger Weg in 8-10 Stunden nach Hinterhornbach. Hin
und her gerissen waren wir. Die Hütte hätten wir auf dem Normalweg über
die Krottenkopfscharte trotz Nebel gefunden, aber der Enzensperger bis
über 2600 m und die Warnung der Hüttenwirtin vor dem erst später
anstehenden Hornbachjoch machte "Vorturner"
Hartmut Sorgen, da er diese Stelle nicht kannte. Trotz mutiger
Entschlusslage, beim Programm zu bleiben, entschied sich H. beim
Aufsetzen der Rucksäcke zum totalen Umkrempeln. Wir stiegen durch den
Sperrbachtobel (E5) außerplanmäßig ab ins liebliche Trettachtal
(Spielmannsau). Den Weiterweg unterhalb der Wolken erlebten wir trotz
Regen als Befreiung. Ein Tag der Einkehr sollte es werden. Zuerst in
Spielmannsau und dann im Anstieg zum Edmund-Probst-Haus
(Nebelhorn) noch einmal im Cafe Breitenberg. Und als gestandene
Berggeher verschmähten wir bis auf zwei die Seilbahn und stiegen auf
dem inzwischen durchgängig asphaltierten Fahrweg im Regen zur Hütte
auf (1925 m).
6:30 Stunden, 1000ò
1100ñ
6.Tag: Es nieselte immer noch und die Wolken
hingen tief. Der Laufbacheckweg war kein Thema. So blieb uns als einzige
sinnvolle Alternative, durch das leider verhangene Koblat über den
Engeratsgundsee und das Törl direkt bis Hinterstein in den Grünen
Hut abzusteigen. Leider scheint sich das sanierungsbedürftige
Traditionsgasthaus mit Binger Wirtsleuten zum Auslaufmodell zu
entwickeln. Jedenfalls hatten wir Bett und Dusche und das tat gut.
5 Stunden, 300ñ
1400ò
7.Tag: Endlich
war wieder schönes Wetter. Mit dem Bus fuhren wir durch das langatmige
Ostrachtal zum Giebelhaus. Unterwegs gab es einen kurzen Halt. Eine
rennende und dampfende Rinderherde musste auf dem Rückweg von der
Sommerfrische vorbeigelassen werden. Wir stiegen den Talschluss hinauf
bis zum grünen Himmelecksattel (2007 m) mit Panoramasicht vom Hochvogel
über den Heilbronner Weg, die zum Greifen nahe Höfats bis hin zum
Ifen. Der bei allen Wanderern beliebte Lagerplatz wurde ausgiebig
genutzt. Nur H. testete den leichten Aufstieg Richtung Himmelhorn. Wie
sich herausstellte, wird der Blick schon nach 20 Höhenmetern noch
umfassender, weil sich dann die Täler zunehmend bis zum Grund einsehen
lassen. Als ideal erwies sich die erste Kuppe vor dem eigentlichen
Gipfelanstieg. Der Weiterweg zum Laufbacher Eck war im ersten Teil etwas
grob und anstrengend. Leider blieb uns der Lohn versagt, denn vom Überstieg
an war plötzlich ziemliches Wolkenwabern, ausgerechnet auf der Seite
des Wegeverlaufs. Dennoch hatten wir oft Ausblicke nach der freien
Gegenseite vom Hochvogel bis zum Daumen. Und so kamen wir erneut zum Edmund-Probst-Haus.
Eine harte Prüfung stand uns bevor. Durch das gute Wetter, das
Wochenende und die leichte Erreichbarkeit per Seilbahn war die Bude
randvoll, leider nicht nur mit Berggehern, sondern auch mit
Kampftrinkern. Nachts war dann die große Unruhe auszuhalten. Als
Erkenntnis der ausgefallenen Nacht sollten leicht erreichbare Hütten an
Wochenenden unbedingt gemieden werden.
7 Stunden, 1600ñ
550ò
8.Tag: Zufriedener Abstieg bei Traumwetter mit sehr empfehlenswertem
Abstecher auf den Geißfuß und dann über die Geißalpseen, die Geißalpe
und den Wallraffweg nach Oberstdorf zum Bahnhof.
5 Stunden, 300ñ
1300ò
Der angenehmen,
improvisationsbereiten, naturverbundenen und belastbaren Gruppe sei
gedankt, auch wenn wieder einmal keiner den Bericht schreiben wollte,
denn wozu hat man bei "Reiseleiter"
Hartmut gebucht?
Im nächsten Jahr wollen
zumindest einige von uns ganz schnell entschlossen die dem Wetter
geopferte Hornbachkette nachholen.
Teilnehmer:
Hartmut Rencker als Leiter, Dagmar Bläser, Erika
Hänsel, Gerd Himmelreich, Dr.Sabine Lehnicke, Norbert Lehr
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