Der
Bericht soll nur ein Stimmungsbild und Anregungen
vermitteln, er kann und soll nicht Ersatz für einen
Wanderführer sein.
Seit ein paar Jahren
flüchte ich Anfang November auf einen kurzen Sprung in
mein geliebtes Allgäu. Auto braucht man nicht. Wenn man
starke Verkehrstage vermeidet, kostet die bequeme Anreise
mit der Bahn weniger als vierzig Euro. Und vor Ort gibt es
für den Nahverkehr auf die Gästekarte gebuchte
Mehrtagespauschalen für 4, 7 und 14 Tage. Der Preis
rechnet sich immer. Vor allem erlaubt das Busnetz
Steckenwanderungen. Zurück kommt man immer. Mein Quartier
ist seit Jahrzehnten das familiäre Gästehaus Socher mit
Blick zum Rubihorn.
Gedacht war eher an
altersgerechtes lockeres "Beine ausschlenkern",
aber es wurde mehr, fast schon heftig. Einmal war
ausklingender Sommer mit Temperaturen bis 19°C im Tal und
bei einer Wiederholung Frühwinter mit etwas Neuschnee auf
den Höhen. Entsprechend fiel die Tourenauswahl aus, an
den warmen Tagen bis über 2000 m und an den leichten
Schneetagen auf bis dahin verschmähten leichten Wegen, die
sich als außerordentlich attraktiv herausgestellt haben.
Es muss nicht immer in die Vollen gehen. Bis zum
Wochenende nach Allerheiligen ist im Allgäu noch
richtiger Betrieb, aber dann ist es plötzlich still. Der
Busverkehr wird ausgedünnt, teilweise sogar eingestellt
und die Gastronomie macht überwiegend Pause. In
Oberstdorf verbleiben als empfehlenswert ganztags das Cafe Franziskus und
das Cafe-Bistro-Restaurant "Relax" nahe am
Bahnhof. Ab Mitte
Dezember brummt es wieder.
Die Fotos auf der linken
Hälfte sind vom November 2018 und die Fotos rechts zur
gleichen Zeit 2019, jeweils in der Reihenfolge der
Tourenbeschreibung. Beim Abrufen der Vorschaufotos
erscheint dieei örtliche Zuordnung.
Programm 2018:
Tag 1: Start in Riezlern. Am Ortsausgang ein Stück nach
der Kanzelwandbahn kurz vor der Breitachbrücke links
zunächst auf Fahrweg am Campingplatz vorbei auf immer
attraktiver werdendem Panoramaweg mit Blick zum Widderstein,
Walmendinger Horn und
Ifen. Dann nach dem
Schwabenhaus ordentlich hinauf zur traumhaft schön
gelegenen Kuhgernalp
mit Blick in den Talschluss.
Dann weiter an der immer mehr
verfallenden Wannenalp vorbei bis kurz vor der
Fiderepasshütte und auf Serpentinenweg hinunter entweder
nach Mittelberg oder auf dem Startweg zurück bis Riezlern.
Tag 2: Die Söllereckbahn
war noch nicht in Revision. Es war der letzte Betriebstag.
Fahrt kostenlos, weil Bestandteil der Gästekarte. Da war
der Kammweg zum Fellhorn Pflicht. Am Beginn des
bezeichneten Weges muss ein ganz kurzer Abstecher Richtung
Hochleite sein zum nahe gelegenen Aussichtspunkt über
Oberstdorf. Ab hier entweder 100 m zurück oder ein kleine
Stück weiter und dann auf Pfad zum aussichtsreichen
Fahrweg zur Sölleralp. Ab hier beginnt der lange Kammweg zum
Fellhorn und weiter bis zur Kanzelwand oder Abstieg über
die Schlappoldalp auf
ausichtsreichem Betonweg hinunter bis Gasthaus
Laiter und gleich weiter auf dem Talweg zur Flugschanze
und nach nach Oberstdorf.
3.Tag: Mit Bus bis Baad. Ab
hier gibt es zwei Wege zur Spitalalp. Empfehlenswert ist
der obere Weg. An der Alp vorbei bis zum
Derrajoch. Hier
teilt sich die Spur entweder zum Starzeljoch und weiter
zur Ochsenhofer Scharte (kein Kurweg !) oder leichter auf
Rundweg wieder hinunter nach Baad. Für einen Tag ist das
etwas wenig. Es bietet sich an, den leichten Baader
Höhenweg nach Mittelberg oder weiter über den Zafernaweg
mit Blick auf die Schafalpenköpfe
anzuhängen.
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Programm 2019
1. Tag / Anreisetag mit Start in Oberstdorf zur
Schattenbergschanze und am Cafe Breitenberg vorbei über
den durch viele Waldschäden aussichtsreicher gewordenen
Wallraffweg nach Reichenbach und durchs Widum zu meinem
seit Jahrzehnten bevorzugen Gästehaus Socher in Schöllang.
2. Tag: Start in Riezlern.
Durch den kleinen Kurpark hinunter zur Hängebrücke und
über den Eberlehof (Kapelle) Richtung
DAV-Mahdtalhaus.
Kurz vorher am Schwarzwasserbach vorbei zur hohen Breitachbrücke und weiter über
Außerschwende,
Hörnlepasshaus, Enge, Zwingsteg zur Söllerecktalstation.
Eigentlich sollte es zu Fuß weiter gehen bis Oberstdorf,
aber es fing an zu graupeln. Deshalb mit Bus nach
Oberstdorf / Schöllang.
3.Tag: Es hat in der Nacht
dünn geschneit und es war recht wolkig. Also
Schonprogramm, das aber dann doch reichhaltig geworden
ist. Zunächst mit dem Bus nach Hindelang. Ab hier anstatt
Imbergbahn auf produktivem Fahrweg konditionsstärkend
stramm hinauf. Dann auf bezeichnetem Weg in noch
unberührtem Neuschnee
mit Blick auf Vorderhindelang,
Sonthofen mir den Hörnern
und der Nagelfluhkette zur
Straußberghütte Ab hier zuerst Richtung
Straußbergalpe mit Blick auf Daumen
und Rotspitz (Hohe Gänge), vorher jedoch Abzweig vorbei am
Naturfreundehaus zum Altstädter
Hof, weiter über die
Sonnenklause zum oberen Ausgang des Hinanger Wasserfalls
und weiter über eine große Weidefläche leicht
aufwärts, vorbei am aussichtsreichen
Gleitschirmstartplatz nach Schöllang.
Das war reichlich Strecke und allerhand Höhenmeter.
Wegetechnisch einfach aber von großem Erlebniswert. Und
das Wetter wurde immer besser.
4.Tag. Kaiserwetter. Es stand der
beliebte Klassiker an. Von Oberstdorf über den Renksteg
hinauf zum Freibergsee mit Blick auf die Flugschanze und dann zwei Wegemöglichkeiten
zum natürlich geschlossenen Gasthaus Hochleite. Weiter
hinauf mit Abstecher in die Sackgasse Huberles
Schwand und im weiteren Aufstieg ein
gigantischer Rückblick auf den Allgäuer Hauptkamm mit dem
alpinen Heilbronner Weg und später auf Oberstdorf
zur Söllereck-Bergstation und auf Panoramaweg nach
Riezlern zur Bushaltestelle.
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