Blick über Lechtal mit Reutte Hochvogel Gipfelblick vom Geißhorn Hochvogel links    Rauhhorn im Vordergrund Blick über Tannheimer Tal mit Grän
Kapelle bei Grän Tannheimer Tal
von oben
Kissinger Hütte
Blick von der Schochenspitze Schrecksee Terrasse Füssener Hütte Vilsalpsee vom Geißhorn Haldensee

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Tannheimer Tal von oben
in 4 Tagen

Vier erprobte Bergkameraden, zusammen 250 Jahre alt, wollten es wieder einmal wissen.

Unsere traditionelle Frühsommertour führte uns in die Tannheimer Berge. Für gerade einmal 35,oo € pro Teilnehmer sind wir mit der Bahn per Plan- und Spar-Tarif von Mainz nach Pfronten und zurück gefahren, wenn auch mit so gehöriger Verspätung, dass uns die Bahn noch je 7,50 € für die erlittene Unbill erstattete. Es zeigte sich wieder einmal, dass flexible Kleingruppen ohne schwerfällige Planung auskommen und im Programm situationsgerecht improvisieren können.

1. Tag:            Wegen unserer verspäteten abendlichen Anreise konnten wir nicht mehr zur Ostlerhütte aufsteigen, sondern übernachteten im Gasthaus Fallmühle (946 m) im Engetal, direkt an unserem Startpunkt. So wurden es dann an unserem ersten Aktivtag ein paar Höhenmeter mehr. Unser Anstieg führte durch einen wahren Waldfriedhof mit Ausblicken ins Alpenvorland zunächst zur Ostlerhütte (1838 m) und dann über den aussichtsreichen, von Seilbahntouristen überlaufenen Breitenberg und nach einer Senke hinauf auf den unterhalb des Gipfels perfekt kettengesicherten, ebenfalls überlaufenen Aggenstein (1987 m). Alsdann 200 m Abstieg und Kurzrast auf der Aussichtsterrasse der Kissinger Hütte (1788 m) mit Blick über das Tannheimer Tal bis zum Allgäuer Hauptkamm mit dem imposanten Hochvogel. Weiter ging es dann über den Gräner Höhenweg zum Füssener Jöchle mit Blick in die mächtigen Felswände von Roter Flüh, Gimpel und Kellenspitze, alsdann Abstieg zur Füssener Hütte (1600 m). Wegen einer auf dem Wegweiser viel zu langen Zeitangabe zur Hütte verzichteten wir auf den Schlenker von ca. einer Stunde zur Großen Schlicke. Schade um den versäumten Aussichtsgipfel.
9 Stunden   1550 +   950 -

2. Tag:            Von der Füssener Hütte ging es am nächsten Morgen auf einem Fahrweg zuerst reichlich bergab und dann recht steil hinauf, zuletzt mit stellenweise leichter Turnerei zur Nesselwanger Scharte. Alsdann Abstieg an den Kletterwänden des Gimpel vorbei zum aussichtsreichen Gimpelhaus (1659 m) mit Tiefblick auf den Haldensee, den Vilsalpsee und das ganze Bergpanorama. Vom Gimpelhaus auf gleichem Wege kurz zurück, vorbei an der kleinen Tannheimer Hütte und über den Alpenrosenweg zum Touristenziel Lechaschalpe zum Radlertanken. Auf dem Weiterweg über den Hahnenkamm gehörte die Natur dann wieder uns alleine. Uns bot sich ein herrlicher Rundblick hinunter auf Reutte, das Rotlechtal bis zur Zugspitze, das obere Lechtal , das Tannheimer Tal und es gab Berge bis zur Erdkrümmung. Nach einem kurzen, seilversicherten Aufschwung erreichten wir die Gaichtspitze (1988 m). Es folgte ein zäher Abstieg über Wiesen und dann Wald über 900 m hinunter nach dem abseits vom Verkehr ganz versteckt liegenden Örtchen Gaicht.
9 Stunden   1375 +   1800 -

3. Tag:            Von Gaicht fanden wir einen nicht bezeichneten Weg direkt zum gegenüber liegenden Rauth, dann über den Meraner Panoramaweg und den kurz vor dem Gipfel etwas ausgesetzten und kettengesicherten Gamsbocksteig auf die Krinnenspitze (2000 m). Im Abstieg Rast auf der Aussichtsterrasse der Gräner Ödenalpe. Dann aber mussten wir arg hinunter auf den Saalfelder Höhenweg. Ein richtiger Marschierer ist das geworden, nur unterbrochen von einer Rast auf der Oberen Strindenalpe. Von hier gingen wir bewusst nicht auf dem Fahrweg weiter, sondern stiegen hinauf zum vom Neunerköpfle kommenden Weg. Dort angekommen war dieser in unserer Zielrichtung gesperrt, was uns zum Austesten verlockte. Das ganze Hindernis bestand in einer leichten Hangrutschung, deren Überquerung man den vielen Seilbahntouristen von der Neunerköpflebahn nicht antun wollte. Vor unserem Tagesziel, der Landsberger Hütte (1810 m), war ein Abstecher um 60 Höhenmeter auf die Lachenspitze Pflichtübung. Der Ausblick auf nicht weniger als drei Seen (Lache, Traualpsee, Vilsalpsee), dazu noch die alpine Kulisse, der Blick auf die Landsberger Hütte (1810 m), den Hochvogel sowie unser nächstes Ziel, das Geißhorn, rechtfertigte die kleine Mühe.
9 Stunden   1800 +   1100 -

4. Tag:         Der Weiterweg führte dann über das Kastenjoch und weiter zum Kirchendachsattel mit Blick auf den Schrecksee und den allgegenwärtigen Hochvogel (Achtung, das Kastenjoch nicht direkt überqueren, sondern 20 m nach links halten). Ab Kirchendachsattel führte uns der Jubiläumsweg vorbei am Kugelhorn und Rauhhorn in Richtung Willersalpe, zuerst mit Tiefblicken ins Hintersteiner Tal mit Daumen, Hindelanger Klettersteig und Nebelhorn als Hintergrund und nach Wechsel der Bergseite dann neuer Tiefblick zum Vilsalpsee. Am zweiten Abzweig zum Vilsalpsee deponierten wir unsere Rucksäcke, um diese nicht auf das Geißhorn schleppen zu müssen, vielleicht eine falsche Bequemlichkeit. Wir folgten nicht dem nach einem Bergsturz neu angelegten, etwas weiteren Weg, sondern wählten die wieder entstandene Spur durch das Geröllfeld, um rasch auf den Aussichtsklassiker Geißhorn (2249 m) zu kommen. Wieder bei den Rucksäcken angelangt, erwartete uns ein übler, langer Steilabstieg über Grashänge und zuletzt Erlengestrüpp. Vielleicht wäre eine nur im oberen Bereich etwas anspruchsvollere Überschreitung des Geißhorns direkt zu den Gasthäusern am See besser gewesen, wir konnten aber kein Zeitrisiko eingehen, weil wir um 17:05 am Bahnhof in Pfronten sein mussten. Als Alternativen bieten sich der Abstieg über die Willersalpe nach Hinterstein oder die Fortsetzung der Runde über Ponten, Bschießer, Iseler nach Oberjoch an. Wir aber durften nach mühsamem Abstieg uns durch einen Spaziergang am Seeufer entlang entspannen und fuhren nach ausgiebiger Rast mit einem Bustaxi in einer halben Stunde für 28,oo € nach Pfronten.
7 Stunden   850 +   1450 -

Teilnehmer:  Dr.Christian Klotz als Initiator, Werner Elbert, Erika Hänsel, Hartmut Rencker