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Bergwandern auf Teneriffa vom
27.11. bis 9.12.2008
erlebnisreiche Bergwanderungen mit teilweise alpinem Charakter
in einer vielgestaltigen Vulkanlandschaft
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Vorbemerkungen
Unter Hinterlassung von
knapp einer Tonne C0 2 - in Flughöhe ca. 4500 Kubikmeter - und
ca. 300 kg Wasserdampf waren wir für 152 Euro mit Ryanair auf
Teneriffa. So schlimm ist
schon ein belangloser Flug auf die Kanaren. Das ist für eine einzige Person !!! Nicht
mitgerechnet ist der Energiebedarf ab Bohrloch um die halbe Welt
herum in die Raffinerie und weiter bis zum Flugzeugtank.
Auf Teneriffa kostet Superbenzin aktuell 64 Cent und so wird
auch gefahren. Vier Schweröl-Kraftwerke und eine Raffinerie
gibt es auf der Insel, und natürlich keine funktionierende
Müllverwertung. Und Teneriffa ist eine Oase des Wachstums.
Eine Bau-Mafia betoniert alles zu,
was nicht unter Naturschutz steht. Und weil die halbe Insel
wirklich streng geschützt und ein Paradies ist, wird der Rest
zugemauert bis es kracht. Wasser wird verschwendet, obwohl es
keines gibt, das heißt, noch werden durch Horizontalstollen die
Reste Uraltwasser aus den Bergen gesaugt und weil das nicht mehr
lange gut geht, werden Entsalzungsanlagen mit hohem
Energiebedarf gebaut. Das ist alles prima Wachstum zum Wohle des
Profits. Bald wird
es außer Menschen und verbranntem Geld nichts mehr geben auf unserem
geschundenen Planeten.
Ziemlich abenteuerlich war die Abfertigung auf dem Flugplatz
Fraport-Hahn. Die auf den Ryanair-Flug wartenden Gäste wurden mittels einer nur mündlich
verbreiteten Flugabsage
zur freiwilligen Stornierung gedrängt, offenbar um eine mutmaßliche Überbuchung
nicht zum teuren Regressfall werden zu lassen. Wir rochen den
Braten und die Maschine flog minutenpünktlich ab, aber nicht
mit allen Fluggästen. Es waren sogar noch Plätze frei. Auch
der Rückflug war superpünktlich.
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Allgemeines
Teneriffa ist die Insel der vielen Gesichter. Nässetriefender Nebelwald im Nordosten,
öde Wüste im
Südwesten, tiefe Schluchten, bizarre Vulkanlandschaften und als
menschgemachte Zutat ein unermesslicher Siedlungsbrei, erschlossen von
einer streckenweise 12-spurigen Autobahn, also alle
Gegensätze dieser Welt. Für Wanderer ist als Standort das verkehrstechnisch
mittig gelegene Puerto de la Cruz optimal, weil es hier ideale
Busverbindungen in alle Teile der Insel gibt - und das zu
traumhaft niedrigen Preisen. Die mittige Lage ermöglicht es, ein
kontrastreiches Tourenprogramm zu
gestalten. Unter Berücksichtigung des
tagesaktuellen Wetters ist es uns gelungen, jeden Tag die passende Ecke zu finden.
Unser am Rande des Taoroparks ruhig und dennoch zentrumsnah
gelegenes Wanderquartier im kleinen, inhabergeführten Hotel
Don Candido kostete gerade einmal 16 Euro/Tag, allerdings
mit recht einfachem Frühstück, gerade so wie zu Hause. Wer
residieren und wellen will, wird enttäuscht sein, aber als
Übernachtungsstätte für Aktive eine vernünftige Wahl. Die
Betreiberin mag manchmal preußisch-spröd wirken, aber sie hat
einen ganz weichen Kern, wenn man die Schale zu knacken
versteht.
Fast alle Touren konnten wir mit Linienbussen für
durchschnittlich 4 Euro (hin und zurück) anfahren. Das bot den
Vorteil, dass wir nicht zum Ausgangspunkt zurück mussten.
Dennoch hatten wir für 3 Touren, die sich per Bus nicht
realisieren lassen, ein Mietauto.
Das Wetter war mit nicht über 19° ungewöhnlich kühl für die
Jahreszeit. Durch frühe Herbstregenfälle war die Vegetation
frisch ergrünt, wie sonst erst im Januar. Unübersehbar war ein
Mangel an Touristen, auch am Flugplatz war auffallend wenig
Betrieb.
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empfehlenswerte Führer:
Bergverlag Rother
Dumont aktiv
Hinweis: Es gibt neuerdings recht gut markierte Wege, sogar mit
sehr guten Info-Tafeln an den Endpunkten. Allerdings muss man
manchmal mutig die Markierung missachten, wenn man eine
abweichende Variante gehen will.
Auf eine exakte Streckenbeschreibung wird verzichtet. Hierzu
gibt es Führer. Die nachstehende Beschreibung gibt aber
nützliche Hinweise zu Besonderheiten in der Landschaft, im
Streckenverlauf und zu den Busverbindungen
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Programm
Donnerstag, 27.11.2008
Schnuppertag: Garachico, Mirador La Corona
Wegen unserer späten Ankunft konnten wir am Reisetag außer
einem kleinen Stadtbummel nichts unternehmen. Und am ersten
Wandertag
musste es nicht gleich eine Hammertour sein. Deshalb sind wir
erst um 10:45 mit Bus 325 nach nach San Juan de Reparo gefahren bis zur
zweiten Haltestelle am Mirador. Hier bietet sich ein herrlicher
Tiefblick nach Garachico, das 1705 / 06 vom Volcán Negro fast
vollständig mit murenartigen Lavaströmen überschoben wurde.
Nahe der kleinen Ortskirche gibt es einen markierten Abstiegsweg nach
dem unter Tagestouristen sehr beliebten, malerischen Garachico.
Für uns ergab sich eher zufällig ein interessanter Besuch im
ehemaligen Kloster mit vulkanologisch-paläontologischer
Ausstellung.
Weiterfahrt mit Bus nach Icod de los Vinos und direkt anschließend
mit Bus 354 nach
Icod el Alto und auf einer Erschließungsstraße hinauf zum
beschilderten Mirador La Corona mit Tiefblick auf Puerto und das
sogenannte Orotavatal. Es gibt noch eine alternative Bushaltestelle mit kürzerem,
aber steilerem Aufstieg am Mirador Lance. Das vor und unter uns
liegende Orotavatal ist kein wirkliches Tal, sondern eine
schiefe Ebene als Ergebnis einer gigantischen Hangrutschung. Das
Canadas-Ringgebirge ist die Abrisskante und nicht der Rand einer
Einsturzcaldera, wie man erst seit wenigen Jahren weiß. Gleitschirmflieger boten uns zusätzliche
Kurzweil. Abgestiegen sind wir dann auf gut präpariertem Weg
nach Madre Juana an der Durchfahrtsstraße. Wir wollten nicht
auf den Bus warten und durchquerten die Gegend der Nase nach bis
zum Knotenpunkt Los Realejos mit weiterem Busanschluss.
Gehzeit 2 x 1,5 Stunden Höhenmeter
500 - 200 + 300 - Bus 4,15 Euro
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Freitag, 28.11.2008
Durch die Schluchten von Los Silos
Anfahrt mit Bus 363. Etwa 200 Meter nach der Haltestelle dem Schild Talavera
folgen. Es geht zuerst hinauf zu einem Wasserhaus und weiter auf
aussichtsreichem Weg über den aufgegebenen Weiler Talavera zum breiten,
ungefährlichen Grat in rund 700 m Höhe. Bald teilt sich der
Weg in eine Kurzvariante nach El Palmar (gekennzeichnet) oder weiter in Richtung
Erjos. Auf den nach steilem Zwischenanstieg folgenden
Forstpisten stets links halten und nach ca. einer guten halben Stunde
die nach Erjos führenden Markierungen missachten und dem Schild
Las Moradas folgen. Ab hier fußfreundlicher Selbstläufer ohne
Steilstellen bis Los Silos. Es wird dringend die beschriebene
Gehrichtung empfohlen.
Gehzeit 4:30
Stunden
Höhenmeter 900 + 900 - Bus 4,40
Euro
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Samstag,
29.11.2008
Leichte Rundwanderungen bei El Portillo
Anfahrt mit Bus 348 um 9:15 Uhr ab Busbahnhof bis El
Portillo. Auf der Straße noch etwa 300 m weiter bis zur
Touristeninformation. Sehr interessante Filmvorführung über
den noch aktiven Vulkanismus. Dort
gibt es auch Faltblätter über neu markierte Leichtwanderwege in den
Cañadas. Wir probierten die Touren 2 und 14 aus. Überraschend
empfehlenswert. Wegen des Tagesgangs der Passatbewölkung
empfiehlt sich zuerst die Tour 14 direkt gegenüber El Portillo. Beide Touren
dauern
zusammen etwa 3 1/2 Stunden. Bis zur Busrückfahrt gegen
16:20 Uhr verbleibt noch Zeit für den Pflanzengarten am
Infozentrum oder ein Spaziergang in Richtung Fortalezza.
Gehzeit 3:30
Stunden
Höhenmeter 300 + 300 - Bus
4,10
Euro
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Sonntag, 30.11.2008
Vom Faro de Teno über Teno alto nach La Tabaiba
Anfahrt mit Bus 363 um 9:00 Uhr ab Busbahnhof bis Buenavista.
Von dort mit Kleinbus-Taxi (Tel.: 922127130 oder Handy 630639869
für derzeit 13 Euro) über abenteuerlich in die Felsen
gesprengte ehemalige Militärstraße zum Leuchtturm. Dort Aussicht über die
gesamte Steilküste und nach La Gomera. Dann die Straße einen
reichlichen Kilometer zurücklaufen bis zum ersten Haus auf der
rechten Seite. Ab hier markierter Weg über den Aussichtspunkt Roque
Chinaco nach Teno alto (Wirtshaus El Bailadero) und von dort aus weiter
über aussichtsreichen Kammweg zur Straßenkehre La Tabaiba.
Kleiner wegloser Aufschwung zum Gipfel des Baracan (1003 m)
empfehlenswert. An der Straße kann der Masca-Bus angehalten
werden. Hierzu verkehrstechnisch ungefährliche Stelle suchen. Entweder
hinunter nach Buenavista fahren, oder wenn es sich zeitlich ergibt,
evtl. Fortsetzung des Kammwegs oder mit Bus in Richtung Masca
bis zum sehr empfehlenswerten Aussichtsplatz Cruz de Gilda. Dann
mit Bus wieder zurückfahren.
Gehzeit 3:30
Stunden
Höhenmeter 1100 + 200 - Bus
4,80
Euro
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Montag, 1.12.2008
Von Cruz del Carmen über Chinamada nach La Punta
Pflichtprogramm. Mit Bus 102 um 9:15 Uhr nach La Laguna und um
10:15 Uhr weiter mit Bus 77 bis Cruz del Carmen.
Aussichtsterrasse auf dem Wirtshaus und am Ende des großen
Parkplatzes nicht vergessen. Weg nach La Punta (Punta del
Hidalgo) ist komplett markiert. Zunächst geht es durch
Nebelwald, aber bald öffnet sich die Aussicht. In Chinamada
probegegessenes Wirtshaus La Cueva empfehlenswert. Den Abstecher
zum Mirador de Aguaide nicht verpassen. An der Küste wollten
wir noch nahe des Leuchtturms in der Wirtschaft Charco de Anaga
am Meerwasserschwimmbad den Tag beschließen. Es war Ruhetag
oder gar nichts mehr. Ab La Punta Bus alle 30
Minuten.
Gehzeit 4:30 Stunden Höhenmeter
1100 - 100 + Bus
4,10
Euro
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Dienstag, 2.12.2008
Arenas Negras
Mit Bus 363 um 9:00 zunächst nach Icod. Dort weiter mit Bus
460 um 10:00 Uhr bis Puerto Erjos. Entweder über die Straße
oder kürzer über einen etwas verdeckt liegenden
Landwirtschaftsweg bis zum Kreisel auf halbem Wege nach Los
LLanos. Hier die lange Piste immer in Richtung der Höhen. Zwei
Wegweiser liks nach Los LLanos und Arenas Negras
missachten und noch ein paar Serpentinen in die Höhe bis zur
nächsten Abzweigung einer Piste nach links direkt am Canal
vergara. Hier Aussicht auf die Teno-Berge und später auf den
gerade erst 300 Jahren alten schwarzen Volcán Negro (Volcan
Garachico) mit dem Teide im Hintergrund. Den Vulkanberg
immer nach links umrundend findet sich bald die Fortsetzung des
Weges zurück nach Los LLanos und weiter zum Ausgangspunkt. Ab dem
ehemaligen Freizeitlager Arenas Negras (inzwischen abgerissen)
kann man auch auf kurzem Wege in einer guten halben Stunde zur
Straße nahe Montañeta
zum Bus.
Gehzeit 2:30 bis 4:00 Stunden
Höhenmeter 400 + 400 - Bus
4,10
Euro
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Mittwoch, 3.12.2008
"Schontag" La
Casona und Café Vista Paraiso
Wieder mit Bus 363 um 9:00 bis ans Ortsende von San Vicente.
Nach der Brücke über den Barranco beginnt direkt am Mirador
San Pedro ein nur teilweise markierter Weg Richtung Puerto.
Schon gleich kommt man zum alten, sehr sehenswerten Herrenhaus
La Casona. Ein zum Inventar gehörender freundlicher
Trinkgeldjäger gewährte uns Einlass ins Innere. Unser Propina
war gut angelegt. Alsdann weiter in Richtung einer verfallenen Wasserpumpstation, dann durch ein
Alemanen-Viertel zum
malerischen Fischernest Punta Brava und schließlich über die
Playa Jardin bis zum Busbahnhof. Dort fuhren wir mit dem Bus
101 bis Cuesta de la Villa, um im bekannten Café Vista Paraiso
Station zu machen. Von dort aus ging es den überwiegend gut
begehbaren Steilhang hinunter mit Abstecher zur sehenswerten
Bollolo-Hufeisen-Bucht und
dann nicht mehr verfehlbar nach Puerto. Auf diesem gemütlichen
Langstreckenspaziergang haben wir und die Füße ziemlich rund
gelaufen.
Gehzeit 4:30 Stunden
Höhenmeter 200 + 350 - Bus
2,10
Euro
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Donnerstag, 4.12.2008
Barranco de Masca mit Bootsfahrt nach Los Gigantes
Wieder mit Bus 363 nach Buenavista, allerdings erst um 10
Uhr, weil der einzige brauchbare Anschlussbus nach Masca erst um
11:45 abfährt. Nach einer knappen halben Stunde Fahrzeit
Abstieg durch den anfänglich gar nicht so beeindruckenden
Barranco, der dann aber immer grandioser wird bis hin zu Schluchtwänden
von 800 m Höhe. Als Foto ist das nicht zu erfassen.
Geologisch hoch interessant sind die vielen erstarrten
Lavaausgüsse von Dehnungsrissen, die sich wie breite senkrechte
Fugen darstellen. Mit dem vorbestellten Boot,
eigentlich eher ein Liniendienst, sind wir nach 20 Minuten an der
gigantischen Steilküste
vorbei in Los Gigantes angekommen. In etwa 200 m Höhe ist
in die Steilwand ein Wasserkanal regelrecht hineingeklebt. Eine
grandiose bautechnische Sklavenarbeit. Die Wartezeit auf den
Direktbus nach Puerto um 17:15 Uhr haben wir in einer britisch
dominierten Gartenwirtschaft an der Haltestelle verbracht. Das Personal verstand
kein einziges Wort Spanisch !
Gehzeit 2:45 Stunden Höhenmeter
600 - Bus 6,70 + Boot 10,00
Euro
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Freitag, 5.12.2008
Überquerung des Guajara und schwarze Mondlandschaft
Die Überquerung des Guajara
ist im Rahmen des Busfahrplans
problemlos möglich. Wir wollten aber noch einen draufsetzen,
nämlich die Mondlandschaft. Das geht wegen des höheren
Zeitbedarfs nur per Auto. Aufgestiegen sind wir über die
felsige Seite, also ab Ucanca-Pass. Es ist ziemliches
Blockwerkturnen angesagt, allerdings nur wenig ausgesetzt, weil
die steil in die Höhe ziehende Stufe doch recht breit ist. Die Tiefblicke
werden immer grandioser. Für
den harmlosen, kiesigen Abstieg sollte man immer die linke,
aussichtsreichere Spur
wählen und unten auf jeden Fall das kleine harmlose Felshindernis
überqueren, bevor es ab Guajara-Pass dann ganz hinuntergeht.
Keinesfalls sich von dem scheußlichen Abschneider vor der
Felsformation verleiten lassen! Wir aber sind schon kurz vorher
rechts abgebogen in Richtung Mondlandschaft. Die weithin
unbekannte schwarze Mondlandschaft lag bald vor uns. Allerdings
haben wir uns den Abstieg zur weißen Mondlandschaft verkniffen,
es wäre einfach zu viel geworden. Der Rückweg um den Guajara
herum zog sich länger hin als gedacht, weil der anfänglich
deutliche, offenbar kaum noch begangene Weg sich immer mehr
verlor.
Gehzeit ca. 6:30 Stunden
Höhenmeter 1100 + 1100 -
Auto 7,70 Euro
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Samstag, 6.12.2008
Chamorga - Roque Icoso - Montaña Tafada - Roque Bermejo -
Chamorga
Mit dem Auto über La Laguna nach
Chamorga. Von dort in Richtung El Draguillo
(gekennzeichnet) bis zur Kammhöhe. Den leicht erreichbaren
Aussichtspunkt Cabezo de Tejo haben wir wegen des
feucht-glischigen Anstiegs ausgelassen, zumal unser weiterer Weg
vorbei am heiligen Roque Icoso die gleichen Aussichten bot.
Etwas vorsichtig mussten wir uns in der Nebelwaldzone bewegen,
nach ca. 1 Stunde waren wir aber längst im Trockenen an der
Montaña
Tafada angelangt. Auf leichtem Weg ging es hinunter zum Faro de
Anaga (Leuchtturm) und weiter bis zu dem nur über Wasser oder
Maultierpfade zu erreichenden Fischernest Roque
Bermejo. Bemerkenswert ist eine kleine Kapelle
und die Mächtigkeit der Erosion.
Der
Rückweg durch den Barranco nach Chamorga war dann ein bergauf führender Spaziergang.
Gehzeit ca. 4:00 Stunden
Höhenmeter 250 + 750 - 500 +
Auto 7,70 Euro
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Sonntag, 7.12.2008
Volcán Fasnia, Volcán Samara, Volcán de la Botija
Mit dem Auto zunächst bis El Portillo und dann noch ein
Stück die Cumbre-Höhenstraße weiter bis Corral del Niño
in immerhin 2340 m Höhe. Wir wollten hier einen der
präparierten Wege (Nr. 20) zum Volcán de Fasnia (Ausbruch 1705) ausprobieren. Ziemlich gemütlich und nicht so
spektakulär, aber durchaus empfehlenswert als Leichtwanderung.
Als Gehrichtung wird vorgeschlagen, an der Zufahrt zu den Izaña-Observatorios
zu beginnen.
Alsdann ging es mit dem Auto rund um den Teide durch bizarre
Lavafelder. Einige Kilometer nach der Straßenkreuzung Boca de Tauce findet sich bei km 7,7 rechts ein aussichtsreicher
kleiner Wanderparkplatz direkt am
Volcán Samara (Ausbruch 1795). Nicht weit davon liegt der
Volcán Chinyero, dessen letzter Ausbruch 1909 erfolgte. Die gut
präparierte Tour 13 gehen. Ein bizarrer Traum von der
Entstehung der Erde bietet sich auf einer leicht zu begehenden
Spur. Auf der Weiterfahrt gibt es exakt bei km 10 auf der linken
Seite eine bemerkenswerte Lava-Strömungshöhle. Diese findet
sich ca. 100 m von der Straße entfernt kurz hinter einem
Holzschild, das offenes Feuer verbietet.
A Gehzeit ca. 2:30 Stunden
Höhenmeter 250 + 250 -
B Gehzeit ca. 1:45 Stunden
Höhenmeter 350 + 350 -
Auto 7,70 Euro
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Montag, 8.12.2008
Umrundung Roque de Taborno, Afur
Wieder mit Bus 102 nach La Laguna und um
10:15 Uhr weiter mit Bus 77 über Cruz del Carmen hinaus bis zur
Haltestelle Casa Carlos. Von dort gibt es einen guten
Maultierweg nach Taborno. Das Ziel unserer Sehnsüchte war die
Umrundung des oft Matterhorn genannten Roque de
Taborno. Bei dem Basaltkegel handelt es sich um den frei
erodierten harten Pfropfen eines Vulkanschlots. Der Weg
über Taborno hinaus zum Roque ist anfänglich ein Kurweg und
dann zunächst noch ganz normal zu gehen. Nicht verpassen darf
man eine felsige Wegeteilung nach links relativ nahe vor dem
Roque.
Der Weg wird dann wieder deutlich. Ab hier beginnt es alpin zu
werden, zunächst noch sachte, vor allem ist eine feucht-erdige
und nur fußbreite Spur über gut 100 Meter nicht gerade
angenehm. Bei Nässe und Sturm dringend abzuraten. Der weitere
Weg um den Roque herum führt zunächst zu einem traumhaften
Aussichtspunkt und dann steil bergauf zur weiteren Umrundung.
Hier gibt es einige Stellen, die man als ausgesetzt bezeichnen
darf, für einen halbwegs bergerprobten Wanderer aber kein
Knackpunkt. Auf dem Rückweg teilt sich die Spur kurz vor dem
Ort noch einmal. Die rechte Spur bietet neue Eindrücke,
allerdings auch nicht gerade für Regenwetter geeignet. In
Taborno angekommen stellte sich die Frage der Fortsetzung des
Tagesprogramms. Im Fahrplan wurde ein gerade noch zu
erreichender Bus ab Afur entdeckt. Und unter Ausnutzung der
Schwerkraft haben wir dann 500 Höhenmeter in 50 Minuten
abgebaut und so um 14:45 Uhr einen herrlich frühen Bus für die
Heimfahrt erwischt.
Gehzeit ca. 3:30 Stunden
Höhenmeter 800 - 100 +
Bus 4,10 Euro
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Dienstag, 9.12.2008
Risco-Steig, Roque El Toscon, El Palmar
Ein Klassiker, den HaWi schon rund 10 x gegangen ist. Wieder
mit dem Bus nach Buenavista und auf der Militärstraße noch 2
km weiter bis zu den großen Wassertanks. Hier beginnt der geschickt
in die Felswände gebaute Steig, über den vor 40 Jahren noch
die Verstorbenen von Teno Alto nach Buenavista getragen wurden.
Das ist ein Beweis für die Begehbarkeit. Aber luftige Stellen
mit viel Aussicht gibt es allemal. Für bergerprobte Normalos
nicht problematisch. Wir schwebten den sehr produktiven Anstieg über 500 Höhenmeter in
gut 1 Stunde hinauf. Oben am
Guanchenring darf man den Abstecher zum nahen Roque
El Toscón nicht versäumen. Ein bunte Landschaft mit großartigem
Rundumblick öffnet sich. Der Weiterweg nach Teno Alto ist am
Anfang etwas unübersichtlich, es geht noch ein Stück leicht
felsig bergauf. Nicht auf der deutlichen Spur nach rechts, hier
geht es hinunter zum Faro. Ab Teno Alto (Wirtshaus El Bailadero) gibt es neuerdings einen gut präparierten Weg
hinunter nach El Palmar zur Haltestelle.
Gehzeit ca. 3:30 Stunden
Höhenmeter 900 + 500
- Bus 4,80 Euro
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Mittwoch, 10.12.2008
Abreise
Mit Direktbus für 5,75 Euro ohne Halt zum Flugplatz
Tenerife-Sur gefahren.
Am Flugplatz war auffallend wenig Betrieb. Das
Terminal war ziemlich leer und
ein ganzer Tag Flugbewegungen passte auf zwei gar nicht große
Anzeigetafeln. Rückflug pünktlich um 17:20 Uhr, gelandet bei gräusligem tiempo alemán (deutsches Wetter) um 22:50 Uhr.
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Teilnehmer:
Hartmut Rencker als
Leiter
Werner Elbert
Dr. Christian Klotz
Alexander Müller
Redaktion: Hartmut
Rencker
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Nächste Veranstaltung:
Rucksackumrundung von La
Gomera vom 18. - 28.3.2009 (bereits ausgebucht)
Auskunft unter: hartmut@rencker.de
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