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 Kleine Hüttentour im Kleinwalsertal 

Schafalpenkoepfe vom Zafernaweg
Schwarzwasserhuette
Hoher Ifen mit Schwarzwasserhütte
Grünhorn Gipfel
Blick vom Grünhorn zum Widderstein
Bärguntalpe
Aufstieg zur Widdersteinhuette
Hochalpsee
Widdersteinhütte
heilbronner-weg.jpg (3119241 Byte)
Widderstein vom Geißhorn
Geißhorn Blick auf Mindelheimer Hütte
Biberkopf
Trinkwassersee der Mindelheimer Hütte
Mindelheimer Hütte vom Kemptner Kopf
Kemptner Kopf
Altschnee
Rossgundscharte mit Blick bis zum Grünten
Fiderepasshuette
Kuhgehrenalpe
von Mittelberg bis zur Kanzelwand vom 17.06. - 21.06.2017
eine erlebnisreiche Hüttentour zum Eingewöhnen
1. Mittelberg - Schwarzwasserhütte ( 3 Stunden )

2. Schwarzwasserhütte - Widdersteinhütte ( 6 Stunden)

3. Widdersteinhütte - Mindelheimer Hütte ( 4,5 Stunden )

4. Mindelheimer Hütte -  Rossgundscharte zur Fiderepasshütte   ( 4,5 St )

5. Fiderepasshütte - Kanzelwand - Abstieg Riezlern ( 5 Stunden )

zur Verlängerung der kurzen Tourenabschnitte zusätzlich Aufstieg auf das Grünhorn, Geißhorn,  Kemptner Kopf, Kuhgehrenspitze, Kanzelwandgipfel

Die blauen Textstellen sind mit Fotos verschaltet
Die Feinbearbeitung der Fotos, insbesondere die Positionierung in Bildmasken ist noch nicht abgeschlossen.

Alle Jahre wieder:
Als Schnuppertour für alpine Neulinge und als Vorbereitung auf die höheren Anforderungen des E5 in der alpinen Variante des DAV Mainz stand wieder einmal die Umrundung des hinteren Kleinwalsertals an. Grundüberlegung war, die Abschnitte zeitlich überschaubar zu halten ohne besondere alpine Ansprüche. Gleichzeitig sollten Abkürzungen und Zugaben möglich sein. Nirgendwo lassen sich derart gegenläufige Vorgaben besser realisieren als in der alpinen Vielfalt des Großraums Allgäu / Kleinwalsertal.

Die Anreise war fast die größte Herausforderung. Es gab für den eigentlich geplant gewesenen Reisetag (Sonntag) keine billigen Bahnkarten. Ein nicht bedachtes Feiertags-Wochenende mit erhöhtem Reiseaufkommen war die Erklärung. So ergab es sich, dass  wir einen Tag vorzogen, um doch noch an Super-Schnäppchenpreise zu kommen. Der Preisunterschied finanzierte uns den ganzen zusätzlichen Tag. Wir sind also nicht nach Programm in Baad gestartet mit Aufstieg zur Widdersteinhütte sondern mit erstem Ziel Schwarzwasserhütte. 

Angereist sind wir in nicht weniger als fünf Einheiten verteilt auf zwei Tage, die alle zusammengeführt werden mussten. Ist punkt- und minutengenau gelungen, auch dank "Vorturner" HaWi als Kenner aller Fahrpläne. Die Wettervorhersage war anfänglich eher "gemischt", wurde aber ständig nachgebessert.

1. Tag: Hauptsammelpunkt war die Bushaltestelle in Riezlern. Und so waren wir schon acht auf einen Streich. Anfahrt bis zur Haltestelle Tobel und ab hier zuerst ein Stück Anliegerstraße und dann den Panoramaweg (Rohrweg) zur Bergstation des Zafernalifts mit der traumhaft schön gelegenen Sonnaalp (Webcam) mit Blick auf die Schafalpenköpfe. Wir verschmähten allerdings eine Einkehr, weil wir durch einen verpassten Bahnanschluss in Ulm eine Stunde Zeit verloren hatten. Und so ging es auf aussichtsreichem "Kurweg" am Heuberglift vorbei Richtung Schizirkus Auenhütte zunächst bis Melköde mit Buttermilch-Einkehr. Der restliche Weg bis zur Schwarzwasserhütte dauerte noch eine knappe Stunde. Zwei weitere Teilnehmerinnen mit anderer Anfahrt waren schon eher dort und meldeten unseren im Anflug befindlichen Tross an. Die sogar im Winter leicht erreichbare Schwarzwasserhütte (1620 m) bot nicht nur eine perfekte Aussicht auf den Hohen Ifen und unseren bevorstehenden Überstieg durch die Ochsenhofer Scharte  sondern auch den Luxus von Doppelzimmern mit Waschbecken. Dafür waren die folgenden Nächte dank eigener und vor allem fremder Kampfschnarcher eher in die Kategorie Horror einzuordnen. Für einen längeren Aufenthalt auf der Terrasse war es doch ein wenig frisch, aber die nächsten Tage entschädigten und mit fast Kaiserwetter.
3:00 St.   600 +    200 -

2. Tag: Der einzige Tag mit reichlicher Gehzeit verleitete uns nicht zu kleineren Abschneidern sondern wir packten noch drauf. Die Ochsenhofer Scharte (1850 m) mit tollem Rundumblick vom Ifen über die Ochsenköpfe bis zum Walmendinger Horn und vor allem zum mächtigen Widderstein war schnell erreicht. Den schnellen Direktabstieg zur Starzelalp und weiter nach Baad verschmähten wir und gingen auf einem weitaus schöneren Panoramaweg bis zum Starzeljoch (1867 m) mit Blick nach beiden Seiten, also bis Richtung Bodensee. Hier trennten wir uns vorübergehend. Zwei etwas Ungeübtere nahmen den überschaubaren Weg hinunter nach Baad und der große Rest gönnte sich noch einen sehr lohnenden Abstecher aufs Grünhorn (2039 m) mit Blick zum Widderstein um dann den bereits  abgestiegenen zu folgen. Eingeholt haben wir sie nicht aber am Minigolfplatz mit Eisstand getroffen. Richtig wohltuend war unsere Pause. Zwei später Angereiste standen noch aus. Treffpunkt Bushaltestelle minutenexakt. Die fast angewachsene Truppe musste geradezu aufgescheucht werden. Ab hier begann das ausgeschriebene Standardprogramm von Baad zur Widdersteinhütte, wie es auch in der Homepage ein paar Positionen weiter unten zu finden ist. Der Vorschalttag war trotz seiner langen Gehzeit ein Gewinn.

Schon bald teilt sich der übrigens auch im Winter begehbare Weg in die kürzere Bachvariante und die nur wenig längere und aussichtsreichere Hangvariante. Erstes und unvermeidbares Ziel war die Bärguntalpe (mit zweiter Rast). Erst hier beginnt der eigentliche harmlose Aufstieg, der uns an der wieder aktivierten, aber noch geschlossen gewesenen Widdersteinalpe vorbeiführte. Ab hier ist die Widdersteinhütte zu sehen. Der Weiterweg führte uns am Hochalpsee vorbei und bescherte uns doch noch einiges an Auf und Ab. Die näher kommende Hütte mit dem dominierenden Biberkopf im Hintergrund und dem Blick in die Lechtaler Alpen entschädigte für die müde gewordenen Füße. Die vor allem auf Tagesgäste konzipierte private Widdersteinhütte  (2009 m) ist klein und urig und bietet nur 27 Lagerplätze. Hier bietet sich ein eindrucksvoller Blick auf den Hochtannenbergpass mit den Lechtaler Alpen. Eine von vielen Touristen gerne begangene Umrundung des Widdersteins mit 6-7 Stunden Gehzeit und 2 x 900 Höhenmeter gibt es als sportliches Ereignis jedes Jahr Mitte Juli mit einer Bestzeit von 1:19 Stunden. Sogar Veteranen über 70 bolzen das in unter 2 Stunden weg.
Das grenzt an Fliegen.
ab Schwarzwasserhütte 6:00 St.   1200 +    850 -
Baad bis Widdersteinhütte 3 Stunden, 820 +   40 -

3. Tag: Die Fortsetzung zur Mindelheimer Hütte ist als Tagesprogramm eigentlich zu kurz. Es bietet sich aber auf halbem Weg die sehr lohnende Besteigung des Geißhorns (2366 m)  an. Typisch für die nördlichen Kalkalpen mit ihren Stauchungsfalten sind zwei sehr unterschiedliche Bergseiten, die Schiebeseite als mehr oder weniger steile, oft grüne Rampe und dann der durch den Faltenüberwurf entstandene Steilabbruch der Gegenseite. Unser Anstieg über knapp 300 Höhenmeter verlief natürlich auf der Bequemseite. Und noch bequemer ist es, die Rücksäcke unten zu lassen. Denn wer in den Bergen einen Rucksack klaut, muss zwei tragen. Also nur Restrisiko. Steinböcke gab es ausnahmsweise nicht zu sehen. Der Gipfel bot uns einen tollen Rundumblick vom Widderstein bis zum Biberkopf sowie unsere beiden nächsten Hüttenziele. Auf dem Weiterweg waren wenige Stellen etwas grob aber ungefährlich, durch gelegentliche Altschneereste sogar angenehmer als rutschiges Geröll. Obwohl wir die Hütte längst im Blick hatten, zog es sich doch noch hin. Bemerkenswert ist der von Altschnee gespeiste Trinkwassersee der Hütte, der zum Ende der Saison zunehmend unter Schwund leidet. Zeitig kamen wir an der der total modernisierten Mindelheimer Hütte (2013 m) an. Es war richtiges Terrassenwetter. Und eine preiswerte Duschgelegenheit gab es auch. Ein Abstecher zum lohnenden Hausberg Kemptner Kopf (2191 m) war Pflicht, jedenfalls für alle Unentwegten. Nur die letzen fünf Meter zum Gipfel forderten etwas nicht ängstigende Turnerei.
4:30 St.   670 +    700 -

4. Tag: Den Weiterweg zur Fiderepasshütte (2007 m) gibt es in zwei Varianten. Die kürzere am  nördlichen Zustieg des Mindelheimer Klettersteigs vorbei und eine weitere Variante über Saubuckel, Rossgundscharte (2005 m), Kühgundalpe. Und letztere und auch schönere wählten wir. Auf der Höhe angelangt, öffnete sich erstmals ein freier Blick nach Norden, also Kanzelwand, Fellhorn bis ins Oberstdorfer Tal. Vor dem Zustieg zur Hütte ging es noch schneereich ordentlich bergauf und noch mehr bergab zur Kühgundalpe. Von hier aus verteilen sich die Wege zur Hütte, zur Kanzelwand und zum Fellhorn. Vor dem eigentlich leichten, im letzten Viertel aber stets rutschigem oder sogar schneebedeckten Aufstieg gönnten wir uns eine ausgiebige Rast inmitten von Blumen. Obwohl wir rechtzeitig ankamen bummelten wir den Rest des Tages locker ab. Bis auf drei unentwegte, die unbedingt noch einen Abstecher bis zum Einstieg in den Klettersteig draufsetzen wollten. Für die Zurückgebliebenen war deren Beobachtung in dem voll einsehbaren Aufstieg ein Stück bequemer Zeitvertreib.
4:00 St.   540 +    500 -

4. Tag: Abgestiegen sind wir auf der Gegenseite mit Blick über das Kleinwalsertal mit dem Hohen Ifen, dem Gottesacker und dem Walmendinger Horn als Hintergrund. Auf halbem Wege passiert man die traumhaft schön gelegene Kuhgehrenalpe mit toller Aussicht und sehr zu empfehlender kleiner Bewirtschaftung. Und das haben wir genutzt. Um den Weiterweg zu verlängern, war noch ein kurzer Abstecher auf die aussichtsreiche  Kuhgehrenspitze unvermeidlich. Der Rest unseres Weges öffnete sich vor uns. Die Kanzelwandregion ist als Tribut an die Seilbahntouristen geradezu mondän übererschlossen. Das tut gut und weh zugleich. Sowohl der runde Glaskasten des Restaurants als auch der ausgedehnte Terrassenbereich bieten eine außergewöhnliche Aussicht. Natürlich waren wir recht früh dran, was wir aber für eine gemütliche Einkehr, den unvermeidlichen Aufstieg zum Gundkopf / Kanzelwandspitze und 800 m Abstieg nach Riezlern brauchten. Lediglich den für Lackschuhtouristen präparierten Aussichtspunkt "Rote Wand" mit besonders schönem Blick über den künstlich angelegten Beschneiungssee auf das Fellhorn (2038 m) und den Heilbronner Weg haben wir ausgelassen. Dafür waren wir aber auf dem noch attraktiveren Gundkopf. Alsdann war Auflösung der Truppe. Der kiesige Fahrweg hinunter nach Riezlern war wegen der talwärts zunehmenden Hitze kein Vergnügen, brachte aber die Seilbahnverschmäher recht flott hinunter. Heiße Füße gab es, besonders bei HaWi, der für eine schmerzhafte Wallfahrt einen negativen Zeitrekord mit fast 1:30 aufstellte. Noch ein Tipp: Im Restabstieg nach der großen Verbauung gibt es anstatt dem Weiterweg zur Talstion der Kanzelwandbahn einen markierten Abzweiger nach Riezlern. Und den haben wir genommen. Genau richtig kamen wir zur Bushaltestelle und hatten in Oberstdorf noch eine dreiviertel Stunde Zeit für ein Bier vor der Zugabfahrt.
5:30 St.   400 +    1400 -

Teilnehmer:
Veteran Hartmut Rencker als Tourenleiter, Ortskenner, Redakteur
Sabine und Heike aus Kassel
Cynthia und Ralf
Rosa und Frank
noch ein Frank
Gisela
Hans
Karin
Wolfgang

Kanzelwandstation Blick zur Kanzelwand (Gundkopf) Zwerenalpe

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