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 Leichte Hüttentour Allgäu / Kleinwalsertal 

Jochstrasse Aussichtsstelle Kanzel
Bäerguntalpe
Aufstieg zur Widdersteinhuette
Hochalpsee
Widdersteinhütte
Widderstein
Geißhorn Blick auf Mindelheimer Hütte
Mindelheimer Hütte
Biberkopf
Rossgundscharte mit Blick bis zum Grünten
Fiderepasshuette
Kuhgehrenalpe
Kanzelwand
Zwerenalpe
von Baad bis zur Kanzelwand vom 30.7. - 2.8.2013
eine erlebnisreiche Hüttentour zum Eingewöhnen
1. Baad - Widdersteinhütte ( 3 Stunden )

2. Widdersteinhütte - Mindelheimer Hütte ( 3,5 Stunden )

3. Mindelheimer Hütte - über Rossgundscharte zur Fiderepasshütte
   ( 4 Stunden )

4. Fiderepasshütte - Kanzelwand ( 3 Stunden )

zur Verlängerung der kurzen Touren zusätzlich Baader Höhenweg, Aufstieg auf das Geißhorn,  Kemptner Kopf, Kuhgehrenspitze, Rote Wand, Kanzelwandgipfel

Die blauen Textstellen sind mit Fotos verschaltet

Auf Anregung einer orthopädisch angeschlagenen langjährigen Wanderkameradin kam es zu dem schnellen Entschluss, in einer Mini-Dreiergruppe eine kleine Hüttenrunde zu machen. Grundüberlegung war, die Abschnitte zeitlich überschaubar zu halten ohne besondere alpine Ansprüche. Gleichzeitig sollten Abkürzungen und Zugaben möglich sein. Nirgendwo lassen sich derart gegenläufige Vorgaben besser realisieren als in der alpinen Vielfalt des Großraums Allgäu / Kleinwalsertal.

1. Tag: Wegen der nur kurzen Planungszeit und der Absicht, noch einen Abstecher zur Kaunergrathütte zu machen, schied eine Anreise mit Frühbuchungs-Sparticket der Bahn aus. So sind wir entgegen der Gewohnheit von Ortskenner Hartmut mit dessen Oldtimer gefahren, jedoch nicht die Standardstrecke sondern mit einem kleinen Umweg über Oberjoch mit Halt am Aussichtsplatz Kanzel. Alsdann weiter bis ans Ende des Kleinwalsertals nach Baad mit Ankunft gegen 13 Uhr. So früh und so kurz zur Hütte aufzusteigen, wäre einfach zu wenig gewesen. Also mit dem alle 10 Minuten fahrenden Bus zurück nach Mittelberg und eine Stunde über den Baader Höhenweg, ein Panoramaweg für jedermann, zurück nach Baad (1244 m) als Ausgangpunkt des Aufstiegs. Schon bald teilt sich der übrigens auch im Winter begehbare Weg in die kürzere Bachvariante und die nur wenig längere und aussichtsreichere Hangvariante. Erstes und unvermeidbares Ziel war die Bärguntalpe (mit kleiner Rast). Erst hier beginnt der eigentliche harmlose Aufstieg, der uns an vielen Haflinger-Pferden mit Weideplatz am Hochalpsee und an der wieder aktivierten Widdersteinalpe vorbeiführte mit der unvermeidlichen weiteren kleinen Buttermilchpause. Ab hier ist die Widdersteinhütte zu sehen. Leider war trotz bestem Wetter der im Hintergrund dominierende Biberkopf am  späten Nachmittag etwas eingehüllt. Die vor allem auf Tagesgäste konzipierte private Widdersteinhütte  (2009 m) ist klein und urig und bietet nur 27 Lagerplätze. Hier bietet sich ein eindrucksvoller Blick auf den Hochtannenbergpass mit den Lechtaler Alpen. Eine von vielen Touristen gerne begangene Umrundung des Widdersteins mit 6-7 Stunden Gehzeit und 2 x 1000 Höhenmeter gibt es als sportliches Ereignis jedes Jahr Mitte Juli mit einer Bestzeit von 1:19 Stunden. Sogar Veteranen über 70 bolzen das in unter 2 Stunden weg. Das grenzt an Fliegen.

2. Tag: Die Fortsetzung zur Mindelheimer Hütte ist als Tagesprogramm eigentlich zu kurz. Es bietet sich aber auf halbem Weg die sehr lohnende Besteigung des Geißhorns (2366 m)  an. Typisch für die nördlichen Kalkalpen mit ihren Stauchungsfalten sind zwei sehr unterschiedliche Bergseiten, die Schiebeseite als mehr oder weniger steile, oft grüne Rampe und dann der durch den Faltenüberwurf entstandene Steilabbruch der Gegenseite. Unser Anstieg über immerhin 300 Höhenmeter verlief natürlich auf der Bequemseite. Und noch bequemer ist es, die Rücksäcke unten zu lassen. Denn wer in den Bergen einen Rucksack klaut, muss zwei tragen. Also nur Restrisiko. Es war gut und richtig, dass Vorturner Hartmut seine zwei Begleiterinnen ziemlich streng zum Aufstieg gedrängt hat. Steinböcke gab es zu sehen und der Gipfel bot uns einen tollen Rundumblick vom Widderstein bis zu dem jetzt optimal zu sehenden Biberkopf sowie unsere nächsten Hüttenziele. Auf dem Weiterweg waren einige Stellen recht grobklotzig aber ungefährlich. Zeitig kamen wir an der der total modernisierten Mindelheimer Hütte (2013 m) an. Ein Abstecher zum Kemptner Kopf war Pflicht. Es fehlte uns (leider) der Biss, die letzen 30 Höhenmeter zum Gipfel mit ein wenig Leichtkletterei auf den letzen 5 Metern auf uns zu nehmen. Das war ein Fehler.

3. Tag: Den Weiterweg zur Fiderepasshütte (2007 m) gibt es in zwei Varianten. Die kürzere am  nördlichen Zustieg des Mindelheimer Klettersteigs vorbei und eine weitere Variante über Saubuckel, Rossgundscharte, Kühgundalpe. Und letztere und auch schönere wählten wir. Auf der Höhe angelangt, öffnete sich erstmals ein freier Blick nach Norden, also Kanzelwand, Fellhorn bis ins Oberstdorfer Tal. Vor dem Zustieg zur Hütte ging es noch recht grob ordentlich bergab zur Kühgundalpe. Von hier aus verteilen sich die Wege zur Hütte, zur Kanzelwand und zum Fellhorn. Zur Hütte geht es zunächst sachte bergauf. Kurz vor der Hütte musste eine Hangrutschung auf einer Notspur gequert werden. Alle Touristen, auch die wenig erprobten, haben das mit Vorsicht und Tapferkeit locker hingekriegt. Wir kamen gar nicht zu früh an und so bummelten wir den Rest des Tages locker ab. Es hätte sich noch angeboten, durch Querung steiler Gröllfelder in gut 30 Minuten bis zum Zustieg des Klettersteigs aufzusteigen.

4. Tag: Abgestiegen sind wir auf der Gegenseite mit Blick über das Kleinwalsertal mit dem Hohen Ifen, dem Gottesacker und dem Walmendinger Horn als Hintergrund. Auf halbem Wege passiert man die traumhaft schön gelegene Kuhgehrenalpe mit sehr zu empfehlender kleiner Bewirtschaftung. Und das haben wir genutzt. Um den Weiterweg zu verlängern, war noch ein kurzer Abstecher auf die aussichtsreiche  Kuhgehrenspitze unvermeidlich. Der Rest unseres Weges öffnete sich vor uns. Die Kanzelwandregion ist als Tribut an die Seilbahntouristen geradezu mondän übererschlossen. Das tut gut und weh zugleich. Sowohl der runde Glaskasten des Restaurants als auch der ausgedehnte Terrassenbereich bieten eine außergewöhnliche Aussicht. Natürlich waren wir recht früh dran, was wir aber für den Abstieg und die weitere Planung brauchten (Talübernachtung und Kaunergrathütte).  Ein Abstecher auf den für Touristen präparierten Aussichtspunkt "Rote Wand" mit besonders schönem Blick über den künstlich angelegten Beschneiungssee auf das Fellhorn (2038 m) musste sein. Wegen der großen Hitze gab es wenig Neigung, noch zweimal eine halbe Stunde für den Aufstieg auf den Kanzelwandgipfel (2058 m) anzuhängen. Radlerbier war angesagt. Wegen der stolzen Kosten einer Seilbahnabfahrt sind wir auf dem "Güterweg" rund 900 Meter abgestiegen und haben uns runde Füße eingehandelt. Besser wäre es gewesen, den nahen Kanzelwandgipfel zu besteigen und dann bequem abzufahren. Im harmlosen aber doch langen Abstieg über die Sommeransiedlung Zwerenalpe setze sich Hartmut ab, um das in Baad geparkte Auto zurückzuholen. Fast auf die Minute haben wir uns dann getroffen. Es hätte locker für eine Heimfahrt mit Bahn oder Auto gereicht, wir hatten aber noch eine Fortsetzung vor, die hier nicht Gegenstand der Beschreibung sein soll.

Teilnehmer:
Hartmut Rencker als Ortskenner
Birgit Großmann
Erika Hänsel

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