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.Erlebnisreiche,
leichte Winterwanderungen im Allgäu
vom 20.-28.2.2010
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Ein
Jugendclub waren wir nicht, unser Küken zählte immerhin 65
Lenze, der Rest war älter. Gerade deshalb war ein Programm
gefordert, das ohne die Teilnehmer zu strapazieren möglichst
viel Erlebnis bieten sollte. Alle Strecken wurden so gewählt,
dass diese in kurzen Abständen die Möglichkeit zum Aussteigen
boten. Nirgendwo lässt sich das besser realisieren als im Großraum
Allgäu / Kl.Walsertal. Mindestens 100 km geräumte oder
gewalzte Wege bis auf 1600 Meter werden Wandersleuten angeboten,
ein wahres Füllhorn von leicht realisierbaren Touren / Spaziergängen.
Angereist sind wir mit der in beiden Richtungen trotz mehrfachen
Umsteigens pünktlich gewesenen Bahn. Die Fahrt zu günstigen
Zeiten von Mainz nach Fischen und zurück kostete gerade einmal
39 Euro pro Nase. Und weitere 17 Euro haben wir in eine sich
sehr lohnende Bus-Wochenkarte investiert. Großes Glück hatten
wir mit dem Wetter. Fast durchgängig schwacher Föhn mit frühlingshaften,
schneezehrenden Temperaturen und nur kurzen Wolkeneinlagen, die
mal ein paar Schauer brachten. Und ganz entgegen der Art von
"Vorturner" Hartmut sind wir nicht an vielen
Wirtschaften vorbei- sondern in manche hineingegangen.
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1.
Tag:
Die oftmals probegeschlafene Unterkunft im gemütlich-familiären
Gästehaus Socher in Schöllang (www.gaestehaus-socher.de)
war vom Bahnhof Fischen aus nicht zeitgerecht mit dem Bus zu
erreichen, das ist kein Mangel, sondern ein prima Einstieg ins
Wanderprogramm. Unser Gepäck ließen wir mit dem Taxi
transportieren, um uns beschwingt auf den gut ½ Stunde
dauernden, aussichtsreichen Weg hinauf nach Schöllang zu
machen. Nach Bezug unserer Zimmer hatten wir noch reichlich Zeit
für ein kleines Nachmittags-Schnupperprogramm, das uns durch
die Talsenke Widum, vorbei an der Schöllanger Burg, über einen
aussichtsreichen Bergrücken mit Blick auf den gesamten Allgäuer
Hauptkamm zur Pestkapelle nach Rubi brachte. Der Rückweg führte
uns dann jenseits der Kreisstraße auf dem "Wiesenweg"
zurück nach Schöllang.
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2.
Tag.
Als Belastbarkeitstest stand eine Leichttour auf dem Plan. Mit
dem Bus sind wir zum Söllereck gefahren und auf dem als
Naturlehrpfad ausgebauten "Probstweg" zunächst zum zugefrorenen
Freibergsee mit Blick auf die Flugschanze gewandert. Der weitere
Weg über die Häusergruppe Schwand öffnete immer mehr
Ausblicke in den Talschluss mit Trettachspitze, Mädelegabel,
Hochfrottspitze, Bockkarkopf,
Steinschartenkopf, Hohem Licht, Linkerskopf usw., also auf den
Allgäuer Hauptkamm mit dem
"Heilbronner Weg". Nach Durchqueren des
Riesenparkplatzes an der Fellhornbahn gingen wir dann den
Wiesenweg bis Birgsau, um im liebevoll-rustikalen Gasthaus Adler
einzukehren. Den Gedanken an einen Aufstieg nach Einödsbach
mussten wir aufgeben. Das schlechter gewordene Wetter zeigte
uns, dass es für diesen Tag reichen sollte.
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3.
Tag:
Mit dem Bus nach Baad (Kl.Walsertal) und von dort aus in weniger
als 1 Stunde über den malerisch verschneiten Bachweg zur
Bärguntalpe
unterhalb des Widdersteins mit sonniger Rast im Freien. Als Rückweg
wählten wir den 10 Minuten längeren Hangweg als
aussichtsreichere Variante. Diese Reihenfolge der Gehrichtung
ist zu empfehlen. Was macht man mit einem
angebrochenen Tag? Was dranhängen, und das musste der Baader Höhenweg
sein, der nach kurzem Steilanstieg mit Handlauf gemütlich nach Mittelberg hinabführt.
Nach der Hälfte der Strecke teilte sich die Gruppe. Die
Mehrzahl ging weiter zur Bushaltestelle nach Mittelberg und zwei
Unentwegte stiegen auf zur Bühlalpe und weiter bis zur Sonnaalp
an der Bergstation des Zafernalifts mit Blick
auf die Schafalpenköpfe. Dort waren inzwischen zwei
der Ausgeklinkten per Lift angekommen. Die Rast bei Kuchen war
vergnüglich. Gemeinsam gingen wir dann den Oberen Höhenweg
weiter bis zur Haltestelle "Fuchsfarm" an der zum Ifen
führenden Straße.
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4.
Tag.
Zur Abwechslung ging es mal in eine ganz andere Richtung, mit
dem Bus über Hindelang, Hinterstein bis zum Giebelhaus. Der
vielen bekannte "Grüne Hut" in Hinterstein steht seit
zwei Jahren leer und beginnt zu zerfallen. Vom Giebelhaus sind
wir immerhin 320 Höhenmeter auf einem Fahrweg zur
Schwarzenberghütte aufgestiegen, um uns bei dem "Wirt mit
den großen Händen" zu sättigen. Zwei von uns sind mit
dem Mietschlitten hinuntergerodelt und haben im Giebelhaus auf
den Rest gewartet. Der Abstieg bot uns noch viele Ausblicke ins Obertal, in das wir auch noch einen Abstecher bis zur Wildfütterungsstelle
machten. Die beiden Alpen im Tal waren natürlich geschlossen.
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5.
Tag
Den geradezu ein Pflichtprogramm darstellenden Riezlerner Höhenweg
haben wir an der Haltestelle "Casino" begonnen. Wegen
immerhin 500 Meter Abstieg auf der zweiten Hälfte klinkte sich ein kniebeschädigter
Teilnehmer aus (Abfahrt mit Söllereckbahn möglich). In leichtem bergauf gelangten wir auf dem
aussichtsreichen Panoramaweg mit Blick zum Hohen
Ifen, Walmendinger
Horn und Widderstein zur unvermeidlichen Rast in der stets stark
besuchten Schrattenwang-Alpe. Der Weiterweg führte uns mit
vielen Blicken bis zum Allgäuer Hauptkamm zur Bergwirtschaft
Hochleite. Den auf halbem Wege liegenden Aussichtspunkt mit
Blick über Oberstdorf mit Nebelhorn darf man nicht auslassen.
Auch Hochleite war nicht zum Vorbeigehen geeignet, sondern ein
Grund zur kleinen Rast im Freien. Abgestiegen sind wir dann über
Schwand zu Haltestelle Flugschanze.
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6.
Tag
Regenwetter, aber so schlimm sollte es doch nicht werden.
Deshalb wählten wir eine wetterfeste und schirmgeeignete Tour,
beginnend an der Trettachbrücke in Oberstdorf. Der kleine Höhenzug,
der zwischen Trettach und der Oberstdorfer Verlandungswiese
liegt, bietet mit dem Aussichtspunkt Hofmannsruh und dem
Moorweiher zwei besonders schöne Stellen. Der Weiterweg führt
am Golfplatz vorbei zur für den öffentlichen Verkehr
gesperrten Fahrstraße nach Spielmannsau. Bei den vielen
Wegevarianten ist es wichtig, die Alternative zu wählen, die
auch nach Gerstruben führt, um zur "Märchenwiese"
mit traumhaften Blick ins Talende zu kommen. Hier bietet sich
eine Gelegenheit, im unter Verwendung von viel altem Material
neu gestalteten Gasthaus Riffenkopf Pause zu machen, was wir
auch getan haben. Bis nach Spielmannsau war uns zu weit, auch
wegen aufkommender Wolken nicht so attraktiv. So sind wir nur
bis zum Christlessee gewandert und auf dem oberen Fahrweg dann
über die Lorettokapelle zurück nach Oberstdorf.
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7.
Tag.
Mit dem Bus über Riezlern bis zur Auenhütte. Von dort auf
festen, aussichtsreichen Wegen und Anliegersträßchen mit Blicken auf Kanzelwand,
Fellhorn, Söllerkopf bis hin zum Nebelhorn über Wäldele,
Bruder-Klaus-Kapelle bis Schwende. Hier hatten wir alle
Alternativen von Aufhören (Bus) bis zu Maßlosigkeit. Wir wählten
eine ausgewogene Zugabe, nämlich auf dem nur im Winter präparierten
Schneeweg zum Hörnlepasshaus mit der unvermeidlichen Einkehr.
Zurück gingen wir dann auf dem etwas höher gelegenen und
aussichtsreicheren Fahrweg zur Bushaltestelle nach Schwende.
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8.
Tag
Unsere späte Abreise erst um 15 Uhr gab uns noch die Möglichkeit
zu einem schönen Ausklang. Ab Oberstdorf sind wir an der von
der Vierschanzentournee bekannten "Erdinger Arena"
vorbei über den inzwischen schneefrei abgetauten oberen
Panoramaweg Richtung Oytalhaus gewandert. Wegen Glatteis in
einer längeren Waldpassage haben wir dann den restlichen Weg
gelassen, zumal im Oytalhaus gerade Ruhetag war. Wir erinnerten
uns daran, dass der Weg das Ziel ist und schlenderten gemütlich
zurück, um im Gasthaus Kühberg auf der sonnigen Terrasse
unsere Woche ausklingen zu lassen. Ohne nervige Hast sind wir
nach Schöllang zu unserem Gepäck gefahren und dann punktgenau
mit dem Kleinbus zum Bahnhof in Fischen.
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Teilnehmer:
Hartmut Rencker als Leiter
Gisela Horn
Karlheinz Lebert
Hannelore Thomke
Kurt Thomke
Siegfried Vogt als Nachrücker
Redaktion: Hartmut
Rencker
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Nächste Veranstaltung:
Voraussichtlich La Palma
Auskunft unter: hartmut@rencker.de
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