Meine schönen Bergwanderungen.

- zum Nachmachen und zum Mitmachen
- kein gewerbliches Angebot

DAV-Wanderleiter
Hartmut Rencker, Mainz

Anreise
Nachmittagswanderung
2. Tag

Herbst im Allgäu 2024 
Alte Touren neu erlebt
Spätsommer im November

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Der Bericht soll nur ein Stimmungsbild und Anregungen vermitteln, er kann und soll nicht Ersatz für einen Wanderführer sein.

Wenn man starke Verkehrstage vermeidet und rechtzeitig bucht, ist die bequeme Anreise mit der Bahn traumhaft günstig.Mein diesjähriger Superpreis mit ICE für gerade mal 13 Euro je Richtung war eine Kombination aus Bahncard und Deutschlandticket. Aber auch ohne Bonus wäre das pro Richtung bei ca. 20 Euro geblieben. Für diesen Preis gibt es allerdings keine freie Zugwahl.  Die Reisezeit von Mainz bis Ulm dauert bei Direktverbindung 2:14 Stunden und die stark befahrene eingleisige Strecke von Ulm nach Fischen für ca. 107 km satte 2:30 Zeit plus Umsteigezeit.

Es war Spätsommerwetter. Kaiserwetter der Extraklasse. Toller Fernblick, sogar gegen die Sonne völlig dunstfrei. Berge bis in Gipfelhöhe völlig schneefrei. Bis zum Wochenende nach Allerheiligen brummt es im Allgäu und dann ist Winterschlaf bis Weihnachten. Gastronomie weitestgehend dicht. Auch die Busfahrpläne sind nicht mehr ganz so üppig wir zur Sommer- oder Wintersaison, aber immer noch dicht genug.

Mein Quartier ist seit Jahrzehnten das familiäre Gästehaus Socher mit Blick zum Rubihorn.

1. Tag:
Wegen Stellwerkstörung am Hbf Mainz verspätete Abfahrt und Anschluss in Ulm verpasst. Füllige Anblicke der nicht berggerechten Art stachen mir ins Auge. Also eine Stunde später angekommen, wegen früher Dunkelheit für ein mittleres Halbtagsprogramm grenzwertig spät. Die ganze Anfahrt bis nach Kempten war es diesig bis neblig. Dann lockerte es auf. Bis zur Ankunft in Fischen gab es nur noch vereinzelte Fetzen. Der Weg vom Bahnhof Fischen über den Rotfischbach und aussichtsreich hinauf nach Schöllang ist bereits ein wunderschöner Auftakt. Ganz gegen meine Art habe ich mir Zeit gelassen.

1.Tag,  Anreisetag:
Was macht man mit einem stark angeknabberten Nachmittag bei früher Dunkelheit. Einfach mal locker loslaufen durch die aussichtsreiche Widum-Senke nach Reichenbach und hinauf bis fast zur Geisalp zum Wallrafweg nach Oberstdorf, als Wiederholung der letztjährigen Regenwanderung. Die Tageslänge hätte gereicht. Aber die Strecke führte so unangenhem gegen die arg tief stehende Sonne, dass ich schon bald umgekehrt und auf einem sich teilweise zum Pfad verdünnenden Forstweg Richtung Rubi und weiter nach Schöllang abgestiegen bin. 

2. Tag:
Bei Kaiserwetter musste es volles Programm sein. Aber wohin, wenn man alle zeitgerechten Touren über die Jahre abgewandert ist? Die Auswahl im weiteren Umfeld ist zwar fast unbegrenzt, aber unter Berücksichtigung von An- und Rückfahrt an kurzen Tagen wird es eng. Also Wiederholung von bekannten Wegen mit Varianten. Und das Örtchen Schöllang ist trotz gutem Busanschluss nach Oberstdorf oder Sonthofen nicht gerade ein zentraler Verkehrsknoten. Zum nahen Fischen führt gar nichts außer die eigenen Füße. Allerdings ist der Weg zum von mehreren Linien angefahrenen kleinen Busbahnhof mit einer guten halben Stunde ein wunderschöner Auftakt. Um 9:20 mit dem Hittisau-Bus in einer halben Stunde zum Halteplatz Grasgehren in 1400 m Höhe. Auf gutem Weg hinauf bis zum Sattel und weiter hinauf zum beliebten und belebten Riedberger Horn mit 1785 m. Vom flächigen Gipfel führen Wege unterschiedlichen Anspruchs in verschiedene Richtungen. Am bequemsten ist es, den Gipfelansieg zurück bis zum Sattel und auf gut präpariertem Weg im großen Bogen abwärts Richtung Berghaus Schwaben bzw. Weiherkopf-Seilbahn. Und dann gibt es noch einen von mir bisher verschmähten Fahrweg durch das Bolgental. Das wurde zu einem Gewinn. Ständig ein wundershöner Ausblick durch den Taleinschnitt auf die Kette der Sonnenköpfe. Ganz wichtig ist, etwa unterhalb der Seilbahnstation auf eine bezeichnete Spur abzuzweigen Richtung Sonderdorfer Kreuz, einem wunderschonen Panoramaausblick vom Grünten bis zum Nebelhorn. Der restliche Weg hinunter nach Bolsterlang zur Bushaltestelle zieht sich noch etwas. Mit dem Bus nur nach Fischen ist eher für Fußkranke. Also etws verschlungen mit etwas auf und ab durch welliges Wiesengelände nach Fischen ins Wirtshaus. Die recht deftigen Spinatknödel haben mich mehr gefordert als die ziemlich lang gewordene Tour. Vom vollem Magen geschwächt dann noch 2 km und 100 Hm hinauf nach Schöllang.

3. Tag:
Mein Klassiker. Immer wieder schön. Mit dem Bus bis Walserschanz und dann entweder hinunter zum Eingang der Breitachklamm und dann weiter zum Zwingsteg oder oben ein Stück auf Gehweg die Straße zurück und ebenfalls hinunter zum Steg, der in hundert Metern Höhe die ganz schmal eingesägte Klamm überbrückt. Die Brücke ist nicht ängstigend. Beim Tiefblick muss man sich eingucken um den in die Wand geklebten Weg mit winzigen Menschen zu erkennen. Auf der Gegenseite fürhrt ein guter Weg hinauf zum Fahrweg zur Alpe Enge, einer traumhaft schön gelegenen Einkehr. Nach der Saison natürlich geschlossen, dennoch gibt es Sitzmöglichkeiten zum Verweilen ohne Verzehrkosten. Hier dem Schild Osterberg folgen. Der Hauptweg führt unterhalb der Osterbergalp vorbei, der kurze Schlenker hinauf ist Pflicht. Oben wimmelte es geradezu von E-Bike-Fahrern. Puristen, die aus eigener Kraft die Höhen erkämpfen sind zur Rarität geworden. Alsdann wieder zurück auf den Hauptweg zum ebenfalls geschlossenen Hörnlebachhaus. Vor allem im Winter brummt es hier. Es gibt sogar einen Pendelbus nach Riezlern, in den schwachen Zeiten natürlich mit ausgedünntem Fahrplan. Aber der Fahrweg hinunter nach Schwende ist fast zu schade zum Fahren. Im Weiler Schwende ist die Fatimakapelle sehenswert, ebenso die Walserbrücke zur hauptstraße mit dichtem Busverkehr.

4. Tag
Wiederum ein Klasiker. mit Bus bis Riezlern Haltestelle Kanzelkwandbahn. Auf einem geschotterten und arg steilen Fahrweg ca. 150 Hm hinauf bis zum Abzweig Panoramaweg. Diesem immer nordwärts folgen bis zur Gebäudeansammlung im Bereich der Bergstation der Kanzelwandbahn. Unterwegs gibt es zahllose Aus- und Rückblicke. Der klare Fernblick ins Tal zeigte jenseits von Sonthofen mit dem Grünten eine Nebelbank. Ab hier der Beschilderung Hochleite folgen, wiederum mit Tiefblick auf das Oberstdorfer Tal und später in den Talschluss des Birgsautals mit dem über den Allgäuer Hauptkamm führenden Heilbronner Weg. Ab Gasthaus Hochleite, gibt es einen inzwischen instand gesetzten  kurzen Steilabstieg zum Freibergsee oder bequemer und länger über Schwand und an der Flugschanze vorbei ebenfalls zum See. Ab hier der Beschilderung Oberstdorf bzw. Renksteg folgen. Unten angekommen öffnet sich der Blick nach Oberstdorf mit seinen Hausbergen Rubihorn und Nebelhorn.

5. Tag.
Heimfahrt. Der Weg von Schöllang hinunter zum Bahnhof Fischen ist ein wunderschöner Ausklang mit Blick auf die Regionen der zurückgelegten Wanderungen.

 

Beachten Sie auch die älteren mit einem Herbstblatt gekennzeichneten  Spätherbstwanderungen.
3. Tag
4. Tag
Abreise

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