Meine schönen Bergwanderungen.

- zum Nachmachen und zum Mitmachen
- kein gewerbliches Angebot

DAV-Wanderleiter
Hartmut Rencker, Mainz

Anreisetag
2. Tag

Herbst im Allgäu 2025 
Alte und neue Touren
Kaiserwetter im November
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Hinweis:

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Der Bericht soll nur ein Stimmungsbild sein und Anregungen vermitteln, er kann und soll nicht Ersatz für einen Wanderführer sein.


Ohne BC 25 bin ich dank D-Ticket für die Allgäu-Stecke mit 17,99 Euro pro Richtung wieder günstig gefahren.  Die Reisezeit von Mainz bis Ulm dauert für rund 300 km bei Direktverbindung 2:18 Stunden und die stark befahrene, nicht elektrifizierte, eingleisige Piroschka-Strecke von Ulm nach Oberstdorf für ca. 110 km satte 2:30 Stunden, dank der von Kaputtsparer Mehdorn abgeschafften Weichen und damit eingeschränkten Begegnungsmöglichkeiten. 

 

Es war Spätsommerwetter der Extraklasse. Kaiserwetter. Toller Fernblick, sogar gegen die Sonne völlig dunstfrei. Berge nur in Gipfelhöhe etwas gepudert. Bis zum Wochenende nach Allerheiligen brummt es im Allgäu und dann ist Winterschlaf bis kurz vor Weihnachten. Gastronomie weitestgehend dicht. Auch die Busfahrpläne sind nicht mehr ganz so üppig wie zur Sommer- oder Wintersaison, aber immer noch dicht genug.

 

Mein Quartier ist seit Jahrzehnten das familiäre Gästehaus Socher mit Blick zum Rubihorn. Zum letzten Male in meinem schnuckeligen Eckzimmer ohne den jeden Raum erschlagenden Doppelbettenblock. Mein Zimmer wird mit dem Nachbarzimmer zu einer üppigen Ferienwohnung zusammengelegt. Für mich als Einzelreisenden weit über Bedarf.

 

1. Tag:
Ankunft schon um 10:30 Uhr, also voller Aktivtag. Entgegen meiner Gewohnheit bin ich erst gar nicht zu meinen Vermietern nach Schöllang sondern bis Oberstdorf durchgefahren und befreit vom im Schließfach deponierten Reiserucksack sofort losgezogen. Noch galt für gemeldete Gäste bis zum Wochenende "Seilbahn inklusive" und das musste wegen des Traumwetters genutzt werden. Also gleich rauf zur Nebelhorn-Hauptstation.. Die Seilbahn ist ein Erlebnis. Blick auf die Schanzen, auf Oberstdorf bis zum Hohen Ifen, vorbei an Baumleichen und fast ohne Stützen zur Hauptstation mit SB-Gastronomie. Vom mit Salat leicht angefüllten Magen geschwächt, hat es mich gleich am Zugang zum geschlossenen Edmund-Probst-Haus auf angetautem und eishart überfrorenem Schnee erwischt und mich mit einen klassischen Abschlag voll auf die Keule (Trochanter) zur Vorsicht gemahnt. Bei mürben Knochen hätte das locker für einen Schenkelhalsbruch gereicht, so ist es bei einer einfachen Prellung geblieben. Eigentlich wollte ich als Purist über den leichten Pfannenhölzel-Weg 300 Höhenmeter zum Gipfel aufsteigen, aber der krustige Schnee war so anstrengend, dass ich sehr bald umgedreht habe und nur zum Aussichtspunkt Zeigersattel gezuckelt bin. Trotz Stöcken ziemlich wackelig. Für Lackschuh-Touristen ohne Stöcke fast Eiskunstlauf.  Dann habe ich mir den kostenlosen Luxus gegönnt, zur Gipfelstation hochzufahren. Ein Traum. Gut besucht. Aussicht pur und Bergdohlen fast zum Anfassen. Neu ist ein Gittersteg rund um den Gipfel, der völlig neue Perpektiven ins Retterschwangtal erschließt und in der Gegenrichtung den Kamm über Geisfuß und Geisalphorn, Rubihorn bis zum Entschenkopf und Grünten. Fast bin ich angewachsen. 

Hier Link zu einem professionellen Videoclip über eine winterliche Umrundung der Gipfelregion

 

2. Tag:
Mit Bus zum Söllereck. Mit der Seilbahn rauf zum Schönblick und den von mir immer nur in der Gegenrichtung gegangenen Panoramaweg nach Riezlern mit kleiner Unterbrechung auf der Sonnenterrasse der noch bewirtschaftet gewesenen Mittelalpe. Zufällig hatte ich Gesellschaft. Als Kenner aller Wege und Gipfel bin ich für eine zur Kur weilenden Frau zum beredeten Führer geworden. Dann aber nicht den Hauptweg ins Zentrum von Riezlern sondern leicht übersehbar auf guter, teilweise dünn alsphaltierter Spur weiter zum von der Kanzelwandstation herunterführenden Güterweg bis zur Talstation der Seilbahn. Der Güterweg erinnert fast an eine Autobahn.  Breit, schottrig, aber arg produktiv steil, ziemlich an der Haftungsgrenze. Nur gut 100 Höhenmeter hinunter, aber ein wahrer Knietest.

Wenn man direkt an der Seilbahn ankommt und es noch nicht einmal etwas kostet, muss man diese Möglichkeit nutzen. Oben dann im Glaskastenrestaurant den schon traditionellen Salat und auf teilweise schneefreiem aber auch vereistem Weg etwas anstrengend weiter zum Fellhorn.

Mit aussichtsreicher Seilbahn Blick zum Allgäuer Hauptkamm mit dem Heilbronner Weg hinunter nach Faistenoy passgerecht zum Bus nach Oberstdorf mit punktgenauem Anschluss nach Schöllang. Ohne dreimal Seilbahn wäre diese erlebnisreiche Tour nicht zu bewältigen gewesen, jedenfalls nicht bei den kurzen Frühwintertagen.

 

3. Tag:
Graues Wetter, etwas nieselig, aber Gipfel zeimlich frei. Als ganz unalpine und dennoch schöne, aussichtsreiche Verlegenheitstour. Start in Sonthofen. Über die Sonnenköpfe mit 2 x mehr als 1000 Höhenmetern war mir zu viel. Also halbhoch über Sonthofener- und Altstädter Hof? Nach etwas Durchsuchen in Sonthofen auf der Anliegerstraße "Bergweg" hinauf mit kleinem Abstecher zur kriegsopfer-Kalvarien-Gedenkkapelle und weiter zur Ordensburg unrühmlicher Vergangenheit. So einfach die Wege waren, boten sie viele Ausblicke in alle Richtungen. Hier zu einem Videoclip. Am Örtchen Hofen bot die Dorfkapelle Zuflucht vor verstärktem Nieseln und zugleich Entscheidungshilfe, es bei der bequemsten Variante mit nur wenig Höhenmetern zu belassen und über Hochweiler auf kurzem Wege nach Hinang zur Bushaltestelle abzusteigen. Wo immer ich bin, kommt stets sofort ein Bus und wenn es der einzige Bus des Tages ist. Was macht man, mit einem nur angebrochenen Wandertag? Mit Bus direkt nach Oberstdorf zur Nebelhornbahn in der Absicht, noch ein paar versäumte Fotos zu machen. Das Wetter schien sich aufzuhellen, aber das war ein Trugschluss. Das Nebelhorn machte seinem Namen Ehre. Es zog sich immer mehr zu mit etwas Nasschnee. Im SB-Restaurant Resteverzehr unmittelbar vor der Schließung bis zum Winterbetrieb. 

 

4. Tag:
Wiederum ein Klassiker etwas anders als gewohnt. Mit Bus bis Riezlern Haltestelle Kanzelwandbahn. Ab hier auf dem asphalierten Zwerenweg Richtung Campingplatz auf leicht angefrorenem Fahrweg. Drei stellenweise blank überfrorene Kehren bergauf auf den Panoramaweg mit vielen Ausblicken. Vorbei am geschlossenen Schwabenhaus und dann alsbald entweder Schlenker über Wiesalpe oder kürzer den noch nie gegangenen Direktabstig über Höfle ins Breitachtal. Eindrucksvoll war eine wuchtige Holz-Tragwerkbrücke, die einen Güterzug aushalten würde. Gekippte Sedimentstrukturen zeigten, wie sehr alles unter dem fortbestehenden Schub der afrikanischen Platte, gestaucht, gekippt und angehoben wird. Der Bachweg bot trotz Gebüsch manchen Ausblick zu den Schafalpenköpfen. Interessant war ein in den ersten Sonnenstrahlen dampfender Wegeabschnitt. Zur Bushaltestelle nach Bödmen mit kurzer Fahrt nach Baad. Alsdann der klassische Baader Höhenweg. Gleich am Anfang ein wuchtiges, historisches Holzgebäude, die unvermeidliche Kapelle und natürlich viele Ausblicke. Vor Mittelberg auf teilweise asphaltiertem Weg steil bergauf zur Bühlalpe und weiter auf dem aussichtsreichen Zafernaweg zur Sonnaalp mit Blick zu den Schafalpenköpfen , Mittelberg und Talausgang Richtung Oberstdorf. Der Sessellift machte Herbstpause. Aber auf gutem Weg aussichtsreich hinunter ist nicht nur empfehlenswert, sondern auch flott zu gehen. Ab Mittelberg mit dem Bus zurück. Es war ein Leichtwandertag ohne alpinen Anspruch aber mit einer Fülle von Landschaftserlebnis. 

 

5. Tag:
weiterhin Kaiserwetter. Heimfahrt mit durchgängigem Zug ohne Umstig bis Mainz. Der Weg von Schöllang hinunter zum Bahnhof Fischen ist ein wunderschöner Ausklang mit Blick auf die zurückgelegten Wanderungen. Bis Stuttgart "nur" 10 min Verspätung, aber das reicht, um aus dem Takt zu geraten. Also musste mangels einer Überholmöglichkeit ein schnellerer ICE vorgelassen werden und wenn ein Zug ohnehin unpünktlich ist, haben die pünktlicheren Züge einschließlich Güterzügen Vorrang. So baute sich bis MZ eine halbe Stunde Verspätung auf. Pünktlich wie die Eisenbahn, das war einmal. Allerdings damals mit nur einem Drittel des heutigen Verkehrs. Besser als die vermeintlich bequemere Direktverbindung ist ein Umstieg in Ulm. Allerdings wegen fast immer kritisch knapper Umsteigezeit in der Großbaustelle Ulm ist eine lange Umstiegspause mit Stadtrundgang die bessere Alternative. 


Beachten Sie auch die älteren mit einem Herbstblatt gekennzeichneten  Spätherbstwanderungen.

 

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