Meine schönen Bergwanderungen.

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DAV-Wanderleiter
Hartmut Rencker, Mainz

November im Allgäu 2023 
Neue Touren

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Der Bericht soll nur ein Stimmungsbild und Anregungen vermitteln, er kann und soll nicht Ersatz für einen Wanderführer sein.

Trotz meiner wegen der für 5 Jahre letzen Aufführung des Wilde-Mändle-Tanzes auf Oktober vorgezogenen jährlichen Novembertour konnte ich dem Supersparpreis der Bahn für 11.50 Euro von Mainz ins Allgäu nicht widerstehen. Und immer wieder finden sich neue Touren, zumindest Varianten oder Neuauflagen ewig nicht mehr gegangener Strecken.

Die Wetterprognose war nicht der Renner. Zuerst sogar Kaiserwetter, dann nur noch gut und und am Schlusstag gerade noch erträgliches Schauerwetter

1. Tag:
Wegen relativ später Anreise mit Ankunft erst um 13 Uhr war nur die immer wieder schöne kleine Auftaktrunde über den Hinanger Wasserfall und die Schöne Aussicht möglich. Interessant sind betonartige Wände von unter dem Druck eiszeitlicher Gletscher verpresstem Geröll. Am oberen Ausgang Wasserfallwegs öffnet sich ein wunderbarer Ausblick mit von mir gestifteten Bänken. der Weiterweg führt als kaum erkennbare Spur über leicht ansteigendes Wiesengelände zum Gleitschirmplatz. Das gesamte Areal war taufrisch gejaucht. Mitten durch. Umlaufen nicht möglich. Der jenseits der großen Wiese wieder gekennzeichnete Weg verläuft nach einem Stück Wald zunächst parallel zum Eybach-Fahrweg hinunter nach Schöllang. Vor Schöllang ist eine Entscheidung fällig. Geradeaus und Schluss oder mit gut 300 Höhenmetern hinauf zum Aussichtspunkt Stitzel und weiter zur Gaisalp oder gar mit angehängtem Wallraffweg bis Oberstdorf. Mir hat ausnahmsweise die kurze Variante gereicht, aber nicht sofort ins Ort, sondern mit einem Schlenker über den wunderschönen Aussichtspunkt Buchenhain zu meiner langjährigen Unterkunft.

2.Tag:
Das Wetter war mittelprächtig, Berge weitgehend frei, aber grauer Himmel mit nur seltenen blauen Flecken, auf jeden Fall besser als der Wetterbericht und trocken. Es darf auch mal ein harmloser Klassiker sein. Nämlich das Oytal bis zum Ende. Für den Hinweg ab Oberstdorf gibt es mehrere Varianten, entweder der an den Schanzen beginnende Fahrweg oder unten rechts oder links am Trettach-Bach entlang oder über Hermannsruh und Moorschwimmbad. Wegen Wegebaustellen musste ich den wenig aussichtsreichen Fahrweg links von der Trettach nehmen. Kurz nach dem Cafe Jägerstand dann der Abzweig ins Oytal. Am Anfang der arg in die Jahre gekommenen Ahornallee beginnt ein neu gezeichneter und sehr empfehlenswerter Schlenker zum Oytalhaus. Dann fast endlos weiter, vorbei an der Gutenalp und über einige langgezogene Kehren, zuletzt durch angetaute und übergefrorene Schneereste stellenweise etwas glatt, hinauf bis zum Stuibenfall als Endpunkt. Der restliche Weg bis zur Käseralp war arg eisig und ohne Stöcke oder Grödeln musste das nicht sein. Dann der gleiche Weg zurück mit herrlichen Blicken auf die herbstliche Bergwelt, aber nach dem Oytalhaus abweichend vom Hinweg auf dem langen und aussichtsreichen Fahrweg zu den Schanzen und ins Ort. 

3.Tag:
Der angekündigte Regen wurde Wirklichkeit, Berge in Wolken, wenig Sicht. Kein Problem im Allgäu. Es gibt immer etwas für jedes Wetter. Ab Schöllang auf festem Weg durchs Widum mit eingewölktem Blick zum Allgäuer Hauptkamm und das Rubihorn nach Reichenbach und dann den Fahrweg hinauf bis fast zur Gaisalp. Unterwegs gibt es Aussichtsstellen in Fülle, einige ein kleines Stück abseits des Fahrwegs. An der Gaisalpkapelle mit wunderschönem Altar zweigt der lange Wallraffweg nach Oberstdorf zu den Schanzen ab. Waldschäden haben den Weg aussichtsreicher gemacht. Interessant sind vom Wasser gerissene Scharten. Vorbei am nur an Wochenenden geöffnete Cafe Breitenberg auf Fahrweg entlang des Faltenbachtobels hinunter zu den Schanzen und ins Ort. Was macht man, wenn man um 13:30 mit der Wanderung fertig ist? Bei kurzen Tagen reicht es nicht für eine zweite Tour. Also Bummel durch den Kurpark mit Bewunderung schlanker Grazien aus Bronze und Pause in einem der wenigen geöffneten Wirtshäuser -  bei einem Allgäuer mit türkischen Wurzeln. Ordentlich geschauert hat es während meines Aufenthalts.

Wegen des kurz gewordenen Programms hätte es noch locker für die Heimfahrt nach Mainz gereicht. Ich hatte mich aber mit meiner Billigfahrkarte auf den nächsten Morgen festgelegt und wollte meinen langjährigen Vermietern auch noch eine bezahlte Übernachtung zukommen lassen. Und die Verspätungen der Bahn waren trotz Schienenersatzverkehr wegen ausgedehner Unterhöhlung der Schienenstrecke zwischen Oberstdorf und Sonthofen durch Nutriabauten so gut synchronisiert dass alles gepasst hat. Wunderschön war der Rückblick auf den Niedersonthofener See.
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Beachten Sie auch die älteren mit einem Herbstblatt gekennzeichneten  Spätherbstwanderungen.

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